Von Michael Meyer: Nulldrei dank Frahn in Liga drei
Babelsberg schlug daheim Halle mit 1:0 und steigt dadurch vorzeitig auf
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Am Ende brachen alle Dämme. Nach dem 1:0-Heimsieg über den Halleschen FC durch Daniel Frahns 27. (!) Saisontor feierte Fußball-Regionalligist SV Babelsberg gestern im heimischen Karl-Liebknecht- Stadion mit seinen Fans vorzeitig den Aufstieg in die Liga drei. Zwei Spieltage vor Saisonende ist Nulldrei mit sieben Punkten Vorsprung vor Wolfsburg II nicht mehr einzuholen. Fortan gehen Babelsbergs Auswärts-Reisen nicht mehr zu Türkiyemspor Berlin oder zum ZFC Meuselwitz, sondern zu Dynamo Dresden, zum FC Carl Zeiss Jena, nach Heidenheim und Unterhaching. „Schön“, lautete der knappe Kommentar des SVB-Präsidenten Rainer Speer unmittelbar nach dem Abpfiff. Und Halles Trainer Sven Köhler anerkannte später: „Babelsberg hat heute verdient gewonnen und ist verdient aufgestiegen.“
Das sah auch Daniel Frahn so. „Wer schon drei Spieltage vor Schluss aufsteigt, kann nicht so schlecht spielen“, erklärte der Stürmer, der sein Tor ebenso wie sein Trikot gestern seiner Mutter Andrea „zum Muttertag schenkte“, wie er erzählte. „Zu Beginn der Rückrunde habe ich zu Ümit Ergirdi gesagt: Es wäre toll, zu Hause gegen Halle aufzusteigen – und nun wurde das wahr. Was kann es Schöneres geben, als das vor so einer tollen Heimkulisse zu schaffen.“ Lange hatte Frahn gestern vor 2438 Zuschauern auf seine Chance lauern müssen. In Halbzeit eins hatten er selbst (5.), Ergirdi (18.) und Stefan Kutschke (37.) die größten Möglichkeiten zur Führung. Doch nach der Pause war es soweit: Anton Müller warf den Ball von links ein, Matthias Rudolph verlängerte per Kopf und Frahn netzte ein (75.). „Wenn man so einen Lauf wie ich hat, glaubt man immer an sich“, so der Torjäger,der ebenso wie Ergirdi gestern allerdings seine 5. Gelbe Karte sah und daher im nächsten Spiel am 22. Mai in Goslar zuschauen muss.
Björn Laars ließ den Aufstieg abseits der feiernden Kollegen auf der Mannschaftsbank auf sich wirken. „Ich genieße das mehr im Stillen“, meinte der 35-Jährige, der mit seiner Abwehr auch gestern nichts anbrennen ließ und anschließend noch einmal bekräftigte, die Töppen nach der Saison an den Nagel hängen zu wollen. „Wie es für mich weitergeht, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden“, so Laars. Anton Müller freute sich währenddessen schon auf die neue Saison in Liga drei. „Dafür bin ich bin hergekommen. Der Aufstieg zeigt mir, dass mein Wechsel hierher der richtige Weg war“, sagte der Mittelfeldspieler. „Ich freue mich total.“
SVB-Mannschaftskapitän Marian Unger strahlte, nachdem er mit seinen Mannen auf einer Stadionrunde unzählige Hände geschüttelt hatte. „Endlich hat es geklappt – ich spüre einfach nur große Erleichterung“, erzählte der Torwart, der bei der einzigen wirklich brenzligen Situation, einem Freistoß durch Nico Kanitz, im Klassestil zur Stelle war (65.) und in diesem Jahr daheim ohne Gegentor blieb. Zu seiner möglichen Zukunft beim SVB erklärte er: „Mein Berater hat sich mit dem Trainerteam ausgetauscht, ich habe mein Bekenntnis eingebracht – nun liegt es am Verein.“
Eine Aufstiegsparty hatte Babelsberg gestern noch nicht geplant; die soll erst nach dem letzten Heimspiel am 29. Mai gegen den FC St. Pauli II folgen. „Aber wir Fußballer sind unheimlich spontan und ich glaube nicht, dass ich heute so schnell nach Hause komme“, so Marian Unger.
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