Sport: Nulldrei gehen die Spieler aus
Für das letzte Spiel der Regionalliga-Saison zu Hause gegen Spitzenreiter Rot-Weiss Ahlen stehen nur noch 14 Babelsberger parat / Nächsten Freitag Freundschaftsspiel daheim gegen den FSV Optik Rathenow
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Gestern schwitzte das letzte Aufgebot im Training bei sommerlichen Temperaturen auf der Sandscholle. Selbst Chefcoach Dietmar Demuth machte das Übungsspielchen seiner Babelsberger Regionalliga-Kicker mit. Zum einen, um etwas für die eigene Fitness zu tun. Zum anderen aber auch aus Personalnot. Gerade mal 13 Feldspieler und zwei Torleute bestritten die gut einstündige Übungseinheit für das letzte Meisterschaftsspiel morgen gegen den Spitzenreiter und praktisch feststehenden Zweitliga-Aufsteiger Rot-Weiss Ahlen. Dirk Jonelat befindet sich nach seiner Knie-Operation in der Reha, Matthias Rudolph fehlte wegen seines Studiums, Slavomir Lukac muss an der linken Schulter operiert werden, und Aymen Ben-Hatira ist noch bis zum Sonntag krank geschrieben. „Gegen Ahlen habe ich nur noch 14 Spieler zur Verfügung“, erklärte Demuth nach dem kräftezehrenden Training. „Trotzdem wollen wir zu Hause nochmal ein gutes Spiel bieten und einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Dafür habe ich allerdings keinen gelernten Stürmer mehr zur Verfügung.“ Da Daniel Frahn wegen seiner zehnten Gelben Karte zwangspausieren muss, wird Sven Hartwig wohl die einzige Spitze der Nulldreier bilden.
Die Spieler sehnen nach einer langen, strapaziösen Saison das Saisonende herbei, während Trainer Demuth über seine künftige Regionalliga-Mannschaft nachdenkt. Ben-Hatira sowie Jan Mutschler und Maik Neumann – die beide nur noch beim SVB II trainieren und kicken – wissen, dass Demuth nicht mehr mit ihnen plant; die Verhandlungen mit vielen anderen der bisherigen Nulldrei-Spieler sind längst noch nicht in trockenen Tüchern. Bislang haben erst Dirk Jonelat, Almedin Civa, Daniel Frahn, Matthias Rudolph und Julian Prochnow ihre Verträge am Babelsberger Park verlängert. Als Demuth seine Planung für das kommende Spieljahr am Mittwochabend dem Aufsichtsrat des SVB auf dessen Sitzung vorstellte, machte er auf den Ernst der Lage aufmerksam. „Ich habe darauf hingewiesen, dass die nächste Saison auch ein Kampf gegen den Abstieg werden könnte“, sagte er gestern. „Und ich habe erklärt, dass man – wenn man bestimmte Ziele verfolgt – auch ein bisschen Geld anfassen muss.“ Er habe in diesem Zusammenhang den Saisonetat einiger Regionalliga-Kontrahenten und die Summen, die mancher Spieler selbst in der künftig viertklassigen Liga fordert und auch bekommt, aufgezählt. Und angesichts des schmalen Budgets in Babelsberg müsse befürchtet werden, „dass wir uns so genannte dicke Namen hier finanziell nicht leisten können“, glaubt Demuth.
Der für das morgige Heimspiel gegen Ahlen vor allem hofft, dass sich kein weiterer Spieler verletzt, „denn unser Saisonhöhepunkt kommt ja erst zwei Wochen später“, meint der Coach mit Blick auf das Landespokal-Finale gegen den SV Falkensee-Finkenkrug am 14. Juni um 15 Uhr auf dem Falkenseer Sportplatz Leistikowstraße. Weil das Endspiel nicht vorverlegt wurde, muss er seine Kicker 14 Tage länger unter Spannung halten, ehe sie ab 15. Juni für drei Wochen Urlaub haben. Auch nach der Partie gegen Rot-Weiß haben sie erst einmal zwei Tage frei, „um wieder zu Kräften und auf andere Gedanken zu kommen“, so Demuth. Anschließend wird wieder trainiert, ehe am nächsten Freitag um 18 Uhr im Karl-Liebknecht- Stadion ein Freundschaftsspiel gegen den Oberligisten FSV Optik Rathenow ausgetragen wird. „In der Woche darauf konzentrieren wir uns dann voll auf den Pokal“, kündigt der Coach an. Erst nach dem Finale will Abwehrchef Björn Laars seine am vergangenen Samstag in Düsseldorf gebrochene Nase wieder richten lassen.
Gewinnt der SVB den Landespokal, wartet am Wochenende 8. bis 10. August die 1. DFB-Pokal-Hauptrunde auf Nulldrei; eine Woche später beginnt die neue Regionalliga-Saison. Die jetzige endet morgen mit dem Heimspiel gegen Ahlen.
Anpfiff ist morgen im Karl-Liebknecht- Stadion bereits um 13.30 Uhr.
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