Sport: Nulldrei hat nichts mehr zu verlieren
Fußball-Regionalligist Babelsberg tritt morgen beim FC Rot-Weiß Erfurt als Außenseiter an
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Nach dem 8:0-Erfolg im Viertelfinale des Landespokals gegen den Löwenberger SV sprach Dietmar Demuth davon, dieses gute Gefühl des erstarkten Selbstvertrauens nun unbedingt bis zum nächsten Spiel hinüber retten zu müssen. Nach einer Woche hat sich die Euphorie scheinbar ein bisschen gelegt. „Das war der Pokal und nun kommt der Alltag“, sagt der Coach des SV Babelsberg 03, der Realität ins Auge blickend.
Denn der Alltag in der Fußball-Regionalliga hält am Samstag eine besonders harte Nuss für die Nulldreier bereit: Der FC Rot-Weiß Erfurt wartet auf die Babelsberger. Im Hinspiel im September vergangenen Jahres trennten sich beide Seiten zwar 1:1, doch seitdem hat sich vieles in der Liga getan. Während sich die Thüringer entscheidend verstärkten, fiel dies beim SVB in eher bescheidenem Maße aus, und mit Shergo Biran wechselte obendrein der Goalgetter zum Liga-Konkurrenten 1. FC Union Berlin.
Daher bleibt ein erfahrener Trainer wie Dietmar Demuth auch Realist. „Erfurt will diese Chance gegen uns unbedingt nutzen, um seine Spitzenposition zu festigen“, weiß er. „Das wird ganz schwer für uns. Aber wir wissen auch, dass wir nicht so schlecht sind, wie es unsere derzeitige Tabellensituation erscheinen lässt.“ Daran, dass die Erfurter ihr Saisonziel, die Qualifikation für die dritte Liga, erreichen, besteht inzwischen kein Zweifel mehr. Im Gegenteil: Beim derzeitigen Rückstand von nur einem Punkt auf Tabellenführer Union ist sogar der Aufstieg in die zweite Bundesliga möglich.
Im Spiel gegen Außenseiter Babelsberg kann Erfurts neuer Coach Karsten Baumann allerdings nicht auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Torjäger Albert Bunjaku, der im Saisonverlauf bereits 15 mal für die Thüringer traf, kassierte in Braunschweig seine fünfte Gelbe und muss nun pausieren. Das selbe Schicksal ereilte Kapitän Matthias Holst. Obwohl ihm gegen Braunschweig einige Patzer unterliefen, erhält Schlussmann Dirk Orlishausen vom Trainer abermals das Vertrauen; er soll auch gegen die Nulldreier den Kasten hüten.
SVB-Coach Dietmar Demuth beobachtete vor einer Woche die Rot-Weißen im Spiel gegen Braunschweig. „Wir müssen höllisch aufpassen“, stellte er nach dem Gesehenen fest; seine Truppe hat er auf einen harten Fight eingestellt. Unter der Woche standen am Babelsberger Park individuelle und gruppentaktische Übungen, das Freilaufen und Passspiel auf dem Trainingsplan.
Ebenso wie sein Trainerkollege Baumann steht auch Demuth morgen nicht der komplette Kader zur Verfügung. Im Angriff muss er nach wie vor auf den erkrankten Christian Dreier verzichten. „Auch Gökhan Ahmetcik ist noch nicht richtig wieder fit, so dass sein Einsatz noch offen ist“, sagt der Coach, der zudem Tom Mauersberger nicht aufbieten kann. Der Mittelfeldakteur muss wegen seiner fünften Gelben Karte pausieren.
Für Karsten Baumann ist das Spiel, in das er mit seiner Mannschaft als klarer Favorit geht, keineswegs ein Selbstläufer. „Babelsberg hat nichts mehr zu verlieren und kann frei aufspielen“, sagt er. „Wir hingegen müssen gewinnen.“
Anpfiff ist am Samstag im Erfurter Steigerwaldstadion um 14 Uhr.
Henner Mallwitz
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