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Gab sich keine Blöße. Matthias Kühne (links) – hier im Duell mit Osnabrücks Daniel Nagy – stand so sicher wie die gesamte Babelsberger Hintermannschaft.

© Jan Kuppert

Sport: Nulldrei stieß den Bock um

Mit dem 1:0 gegen Osnabrück holte der Drittligist nach fünf Spielen ohne Sieg wieder einen Dreier

Stand:

Nach einer längeren sportlichen Durststrecke durften die Babelsberger Fußball-Fans am Sonnabend wieder ausgiebig mit ihrer Mannschaft feiern. Mit 1:0 (1:0) besiegten die Schützlinge von Christian Benbennek durch ein Elfmetertor von Philipp Kreuels (45.+3) den VfL Osnabrück, bis dahin Zweitplatzierter der Dritten Liga. „Ein Riesenkompliment“ hatte Benbennek für sein Team, das viel investierte und spielerisch wie kämpferisch überzeugte. Sonst hätte oft nur eines gestimmt – dieses Mal passte beides, so der Trainer.

Auch von seinem enttäuschten Kollegen Claus-Dieter Wollitz wollte er sich kein Wasser in den Wein schütten lassen. „In der ersten Halbzeit haben wir nicht stattgefunden, weil wir leider nichts investiert haben“, hatte Wollitz zuvor gesagt, „seit dem 1. 7. haben wir noch nicht so gespielt, in keinem Punktspiel, in keinem Freundschaftsspiel“, sagte Wollitz.

„In der Liga kann jeder jeden schlagen“, sagte Siegtorschütze Kreuels, dessen Formkurve nach oben weist, nach dem Abpfiff. Der 27-jährige Neuzugang vom VfL Wolfsburg II hatte den entscheidenden Elfmeter verwandelt und war gemeinsam mit Benjamin Kauffmann an den richtungsweisenden Szenen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte beteiligt.

Zunächst zischte ein Schuss Kauffmanns auf den Osnabrücker Kasten, wo Torwart Manuel Riemannden den Ball nur abklatschen lassen konnte. Als Kreuels nachsetzte, gerieten beide und gleich darauf sechs weitere Spieler fast in die Haare: Riemann sah Gelb wie Kreuels, für den war es die fünfte. Keine Minute später flankte Kreuels in den Osnabrücker Strafraum, wo Alexander Krük zu kurz auf Riemann zurückpasste. Kauffmann erkannte die Chance, Riemann riss die Arme hoch, Kauffmann flog spektakulär, der Ball weit am Tor vorbei. Schiedsrichter Christian Dingert zögerte keine Sekunde: Rot für Riemann, Elfmeter für Nulldrei. Und Treffer für Nulldrei.

Die verdiente Führung war der krönende Abschluss einer starken ersten Hälfte, in der die Nulldreier eine bemerkenswerte Selbstsicherheit an den Tag gelegt hatten. Die Umstellungen im Vergleich zum 0:1 gegen den Halleschen FC zahlten sich aus: Daniel Reiche räumte statt Christian Groß, der auf der rechten Seite spielte, vor der Abwehr ab, Lennart Hartmann setzte mehr Impulse nach vorn. Groß (4.), Hartmann (10., 25.) und ein schlecht vollendeter Konter (28.) waren die besten Nulldrei-Chancen vor dem 1:0. Osnabrück war nicht ungefährlich, aber nur einmal musste Frederic Löhe (5). parieren.

Der Schwung hielt nach der Pause noch eine reichliche Viertelstunde an. Aber statt bei vielversprechenden Kontern mit einem 2:0 für Sicherheit zu sorgen, wirkten die Offensiven zu leichtfertig. In Unterzahl versuchten die Gäste noch einmal alles, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Und auch wenn die Zuschauer in alter Tradition gezittert haben dürften – die Abwehr um den sicheren Löhe und die konsequenten Innenverteidiger ließen nichts mehr anbrennen.

SVB 03: Löhe; Kühne, Hebib, Berzel, Rudolph; Reiche; Groß (65. Kragl), Hartmann (69. Evljuskin), Kauffmann; Müller (81. Hebisch), Kreuels.

VfL: Riemann; Staffeldt, Pisot, Hudec, Krük; Piossek (45.+2 Zumbeel), Costa (46. Bouma), Nagy, Manno; Glockner (71. Grimaldi); Zoller.

Ingmar Höfgen

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