Sport: Nulldrei wieder ganz oben
SVB eroberte durch 2:0 daheim im Spitzenspiel gegen Rostock Tabellenführung
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SVB eroberte durch 2:0 daheim im Spitzenspiel gegen Rostock Tabellenführung Von Michael Meyer Der SV Babelsberg 03 geht wieder als Spitzenreiter der NOFV-Oberliga Nord in eine weitere englische Woche. Im gestrigen Spitzenspiel übernahm er durch ein 2:0 (0:0) daheim gegen die Amateure des FC Hansa Rostock vor 2542 Zuschauern – Saisonrekord der Oberliga Nord – die Tabellenführung von den spielfreien Amateuren von Hertha BSC. Schon am Mittwoch muss der SVB zum Eisenhüttenstädter FC Stahl, ehe am kommenden Sonntag der Berliner AK ins Karl-Liebknecht-Stadion kommt. Der Ex-Babelsberger Stephan Schmidt als Spieler und „Spion“ der Herthaner hatte gestern auf der Tribüne viel zu notieren. In der ersten Halbzeit vorrangig über den bisherigen Tabellenzweiten aus Rostock, der da klar dominierte und gut und gerne 2:0 oder höher hätte führen können. Doch Nulldrei hatte mehrfach Glück. Sowohl bei zwei Pfostenschüssen Timo Langes (6.) und Ronny Krügers (26.) als auch bei zwei gefährlichen Rettungs-Versuchen Sebastians Rauch gegen Marco Vorbeck weit vor dem eigenen Strafraum, die unbestraft blieben. Zunächst klärte Manuel Benthin vor der Torlinie für seinen schon umspielten Keeper (14.), dann fing der zurücklaufende Rauch selbst die hohe Eingabe des an ihm vorbei geeilten Vorbeck (24.). Auf der Gegenseite war vor der Pause nur eine wirkliche Chance zu verzeichnen, als Yuzuru Okuyama rechts auf und davon wirbelte, aber noch von Hansa-Schlussmann Carsten Busch gestoppt wurde (31.). Gehörte bei den Nulldreiern neben Patrick Moritz und Heiko Bengs auch Okuyama zu den auffälligsten Kickern, war bei den Rostockern Erstliga-Stürmer Vorbeck der gefährlichste Mann. Doch ausgerechnet er avancierte nach der Pause zur tragischen Figur der Partie. Unmittelbar nach einem Zusammenrasseln mit Bengs ließ er sich zu einem Revanchefoul gegen ihn hinreißen – und Referee Gunnar Melms (Osterburg) zeigte ihm sofort die Rote Karte. „Eine zu harte Entscheidung“, befand später Hansa-Coach Stefan Böger, zumal diese Szene Knackpunkt der Partie war. Zehn Rostocker waren ohne ihren schnellen Angreifer nur noch halb so gefährlich, während die Babelsberger Oberwasser bekamen – und ihre erste echte Torchance gleich saß: Bengs flankte nach links zu Davor Kraljevic, der schickte Matthias Kindt, und dessen mustergültige Eingabe vors Gäste-Tor köpfte Enrico Röver sicher zum 1:0 in die Maschen (63.). Als Moritz kurz darauf vor Buschs Kasten von Matthias Holst gefoult wurde, verwandelte der SVB-Mannschaftskapitän selbst den Elfmeter zum 2:0-Endstand (74.). Ausgerechnet Patrick Moritz, der sich vor der Saison eigentlich schon mit den Hansa- Amateuren einig war. „Damals hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass Babelsberg jetzt Spitzenreiter ist, denn im Sommer sah es hier noch nicht nach einer oberliga-tauglichen Mannschaft aus“, gestand der 25-Jährige. „Aber die Neuverpflichtungen haben sich als passende Verstärkung erwiesen. Die Mannschaft hat sich schon recht gut gefunden, obwohl noch viel zu tun ist.“ Dazu gehöre, jetzt keine Überheblichkeit aufkommen zu lassen, „Eisenhüttenstadt hängt schon mitten im Abstiegskampf, das wird ein ganz schweres Spiel“, weiß Moritz schon jetzt. „Allerdings wollen wir dort und dann gegen den BAK unseren Spitzenplatz erfolgreich behaupten.“ Auch Nulldrei-Trainer Peter Ränke gefällt es natürlich an der Tabellenspitze, die er allerdings „nur als schöne Momentaufnahme, mehr nicht“ ansieht. „Durch unser eigenes Spiel wieder die Führung erobert zu haben ist Balsam für die Seele, auch auf die unseres in der Vergangenheit oft geschundenen Publikums, das uns auch heute dabei half, unsere Leistung zu bringen“, meinte Ränke, der mit der Leistung seiner Männer vor der Pause ebenfalls nicht zufrieden war. „Wir haben da zu unpräzise und unkonzentriert gespielt und sind mit einem blauen Auge davongekommen. Später spielten wir kompakter, und nach Vorbecks Platzverweis haben wir unsere Chance genutzt.“ SV Babelsberg 03: Rauch; Bengs, Bentin, Kraljevic; Okuyama, Löhr (88. Neumann), P. Moritz, Lücke, Kindt; Pantios, Röver (81. Lau).
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