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Landeshauptstadt: Nummer 237 für den Oberbürgermeister

Am Stadtkanal wurden die ersten Geländerpfosten seit zehn Jahren aufgestellt / Teilstück bis zur Kellertorbrücke wird im August geflutet

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Innenstadt - Manche haben acht Jahre gewartet. Viel Geduld mussten die Spender der 35 Geländerpfosten für den Stadtkanal mitbringen, denn immer wieder hatten sich die Arbeiten verzögert.

Doch am Donnerstag wurde die Geduld belohnt – am fast fertiggestellten Kanalstück zwischen Havel und Heilig- Geist-Straße wurden die ersten Pfosten seit zehn Jahren aufgestellt. Den ersten, Nummer 237, setzte symbolisch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Die Wiederherstellung des gesamten Stadtkanals sei ein „ganz wichtiges Anliegen“, eines, „das von den Potsdamern mit Leidenschaft mitgetragen“ werde, sagte Jakobs. Er hoffe, dass das zu Beginn der 70er Jahre zugeschüttete Bauwerk „in absehbarer Zeit“ wieder ausgegraben sei und man den Kanal komplett durchfahren könne. Wann das soweit ist, hängt allerdings maßgeblich von der Spendenbereitschaft potenzieller Mäzene ab. Noch ungedeckt ist bekanntlich die Finanzierung der Kellertorbrücke, die den Endpunkt des aktuellen Kanalstücks bildet. 650 000 Euro sind nötig, erst dann kann auf der anderen Seite der Brücke bis zur Berliner Straße weitergegraben werden. Für die nächsten Abschnitte – das Stück vor der Bibliothek Am Kanal und der Bereich am Plantagenplatz in der Dortustraße – seien die Fördermittelanträge vorbereitet, sagte Sanierungsträgerchef Erich Jesse. Wenn 2012 die Breite Straße zwischen Schloss- und Dortustraße erneuert wird, werde man dabei auch den späteren Stadtkanal an dieser Stelle berücksichtigen, versicherte Jesse. Auch wenn der Verkehr den Wiederaufbau der Breiten Brücke in den Originalmaßen nicht zulasse, sollen dennoch die erhalten gebliebenen Figuren und Sandsteinelemente Verwendung finden.

Das jetzt ausgegrabene Kanalstück soll im August geflutet werden. Bis zur Höhe der Kellertorbrücke kann man dann mit dem Boot fahren und dort sogar anlegen. In den kommenden Wochen will der Sanierungsträger die Restarbeiten erledigen – drei Bäume pflanzen und die Wege neben den Kanalmauern anlegen. Im Sommer soll zudem auf dem Kanalabschnitt in der Yorckstraße der Ladenbergsteg in die Flucht der Wilhelm-Staab- Straße versetzt werden – nachdem die Mauern an dieser Stelle wiederhergestellt worden sind. Zu den 35 Pfosten-Spendern – jeder hat 1050 Euro gekostet, dafür steht der Name darauf – gehören neben Jakobs unter anderem der Potsdamer Männerchor, Stadtkanal-Fördervereinsvize Henning Krentz, der SPD-Unterbezirk Potsdam, der den Pfosten seinem früheren Geschäftsführer Thomas Kuster schenkte, die Potsdamer Stadtführer und der frühere Rewe-Marktleiter Siegfried Grube und dessen Frau Margrit. Eigentlich habe er den Pfosten seiner Frau geschenkt, weil sie in der Nähe des Kanals aufgewachsen sei, erzählt Grube. „Aber sie wollte nicht allein auf dem Pfosten verewigt sein.“ pee

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