Sport: Nun in Montreal bergan
Theresa Senff: Deutschlands Frauen können dopingfrei auf hohem Niveau fahren
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Theresa Senff ist keine Träumerin. „Sicher wird es auch bei uns Frauen schwarze Schafe geben, wenngleich es nicht so extrem wie bei den Männern sein dürfte, denn bei uns ist bei weitem nicht so viel Geld und Image im Spiel. Außerdem wollen viele Frauen ja später auch gesunde Kinder zur Welt bringen“, sagt der Mannschaftskapitän des in Fichtenwalde bei Beelitz beheimateten Frauen-Profiteams Getränke Hoffmann zur gegenwärtigen Doping-Diskussion im Radsport. „Ich sehe uns Frauen in Deutschland in der Lage, dopingfrei auf hohem Niveau zu fahren, deshalb bin ich mir sicher, dass hier sauberer Sport betrieben wird. Weltweit aber mag ich meine Hand dafür nicht ins Feuer legen.“
Die nächste Gelegenheit zum Vergleich mit der internationalen Konkurrenz haben Senff sowie ihre Teamkolleginnen Tina Liebig, Virginia Hennig, Natalie Bates und Elke Gebhardt ab kommender Woche in Kanada. Dort wird das Getränke-Team am 2. Juni beim 110,66 Kilometer langen 10. Montrealer Weltcup-Rennen in die Pedale treten, ehe es anschließend vom 4. bis 7. Juni bei der Tour de Montreal und vom 10. bis 14. Juni bei der Tour de Pei startet. „Beim Weltcup in Montreal geht es mitten in der Stadt einen Berg zehnmal hoch – das werden recht sportliche Runden“, weiß Senff von einem Start dort vor drei Jahren.
Was Torsten Wittig, der Sportliche Leiter des Teams Getränke Hoffmann, unterstreicht: „Das Rennen ist durchzogen von schweren Anstiegen, das werden die Mädels richtig in den Beinen spüren.“ In der vergangenen Woche trainierte Wittig mit seinen Schützlingen noch einmal eine Woche lang auf Mallorca, um sie richtig fit für Kanada und für Polen zu machen. Bei der vier Etappen langen „Tour de Pologne Feminin“ vom 31. Mai bis 3. Juni in der Nähe Warschaus wollen Stephanie Pohl, Birgit Hollmann, Sandra Missbach, Angela Brodtka, Claudia Hecht und Christina Becker vorn mitmischen.
Theresa Senff will währenddessen in Übersee wieder sportlich richtig in Tritt kommen. Nach zahlreichen Sturz-Verletzungen – wegen derer sie zuletzt auf das Weltcup-Rennen in Bern, das Training auf Mallorca und die derzeitige 23. Tour de L’Aude feminin in Frankreich verzichten musste – „hoffe ich, den Rückstand jetzt wieder aufzuholen“, so die 25-jährige Sport-Studentin aus Jena. Sie bereitet sich nach Trainingsrunden in dieser Woche im Fichtenwalder Raum in den nächsten Tagen daheim in Thüringen weiter auf Kanada vor und wird genau beobachten, was sich zum Thema Doping weiter tut. „Es müssen“, sagt sie, „noch viele Schritte folgen, damit in Ansätzen sauberer Sport betrieben wird.“
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