Sport: Nun wartet die „Mur de Huy“
Radprofi Hanka Kupfernagel aus Werder stieg in die Straßen-Saison ein
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Am Samstag war sie noch daheim in Werder (Havel), morgen will sie die berüchtigte „Mur de Huy“ bezwingen, die „Mau- er von Huy“. Radprofi Hanka Kupfernagel ist wieder da – am Sonntag stieg sie in die Straßensaison ein. Das Bundesliga-Rennen in Karbach beendete sie für das Team RG Charlottenburg im Hauptfeld als 15., morgen startet sie beim 106 Kilometer langen Radrennen Fléche Wallonne. „Das ist ein traditionsreicher Klassiker, den ich zum fünften Mal fahren werde und der wieder an der Mur de Huy endet“, erklärte Kupfernagel, die aus eigener Erfahrung weiß: „Der 1,3 Kilometer lange Schlussanstieg ist mit seiner bis zu 19 Prozent betragenden Steigung immer eine Schlüsselstelle im Kampf um den Sieg. Ich selbst aber werde diesmal nicht um den Sieg mitfahren, weil das erst mein zweites Rennen in dieser Saison sein wird.“
Nachdem ihr Ende Januar nach einer langen Querfeldein-Saison bei den Cross- Weltmeisterschaften im belgischen Hooglede-Gits mit Platz fünf das Vorhaben, zum vierten Mal den Titel zu gewinnen, gründlich misslungen war, verordnete sich die 33-Jährige eine längere Pause. „Die tat mir sehr gut“, sagt Kupfernagel, die mit ihrem Trainer und Lebensgefährten Mike Kluge im Frühjahr beispielsweise drei Wochen in Südafrika war. „Dort haben wir viel Beachvolleyball gespielt“, erzählte sie. „Außerdem nahmen wir für einen guten Zweck am Cape Argus rund um Kapstadt teil, das mit über 30 000 Teilnehmern zu den weltweit größten Radrennen gehört und 110 Kilometer am Kap der Guten Hoffnung entlang führt. Das war ein riesiges Event, dessen Erlös für eine Schule in den Townships gespendet wurde.“
Kupfernagels Wiedereinstieg ins Training stand anschließend unter keinem guten Stern. „Ich bin ausgerechnet zu jener Zeit ins Trainingslager nach Mallorca geflogen, als dort schlechtes Wetter herrschte.“ Prompt fing sich die Olympia-Zweite von 2000 eine Grippe ein, die sie immer noch nicht restlos überwunden hat. „Ich bin immer noch angeschlagen, werde am Mittwoch aber trotzdem starten – mit der Nationalmannschaft, deren jungen Fahrerinnen ich hoffentlich etwas von meinen Erfahrungen weitergeben kann“, meinte die Werderanerin, die sich in dieser Saison ganz auf die Straße konzentriert und sich bei den WM Ende September in Stuttgart für Olympia 2008 in Peking empfehlen will. Am kommenden Sonntag wird Kupfernagel wieder für die RG Charlottenburg beim Bundesliga-Rennen in Günzach in die Pedale treten, ehe sie vom 4. bis 6. Mai mit der Nationalmannschaft den Giro San Marino in Italien bestreiten wird.
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