Landeshauptstadt: Nur 27 Gärten bedroht
Kleingarten-Chef sieht wenig Konfliktstoff mit Stadt
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Das Kleingartengrün in Potsdam wird nicht weiter schrumpfen. Das versicherte auf der jüngsten Jahresversammlung des Kreisverbandes der Garten- und Siedlerfreunde (VGS) im Drewitzer Lindenhof der Vorsitzende Gunter Kursawe. Nach der bevorstehenden „Absiedlung“ von Flächen an der Kirschallee und am Horstweg, die bebaut werden sollen, gebe es mit der Stadtverwaltung nur noch ein geringes Konfliktpotenzial, das lediglich 27 Gärten betreffe.
Im wiederbelebten Potsdamer Kleingartenbeirat, in dem der VGS gut vertreten sei, habe man sich auf eine Entwicklungskonzeption geeinigt, die „keine Inanspruchnahme weiterer Kleingärten im Stadtgebiet“ vorsieht. Diese Konzeption soll nun der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Auch im Landkreis Potsdam-Mittelmark sei für alle Anlagen der Status als Dauerkleingärten erreicht worden. Dies werde in die Flächennutzungspläne einfließen, die derzeit von den Gemeinden aktualisiert werden.
Kursawe teilte mit, dass die Zahl der dem Verband angeschlossenen Vereine von 167 auf 156 zurückgegangen ist. Dies sei aber kein Alarmzeichen, sondern ergebe sich aus Zusammenlegungen sowie der Auflösung von Vereinen, die nicht mehr die notwendige Mitgliederzahl erreichen. Deren Gärten würden jedoch von den Pächtern als Einzelparzellen weiter bewirtschaftet. Der Kreisvorsitzende verteidigte erneut die Umlage von jährlich 25 Euro je Parzelle, aus der Kommunalgebühren bezahlt werden. Sie diene dazu, diese je nach Lage der Kleingärten sehr unterschiedlichen Gebühren nach dem Solidarprinzip verbandsweit auszugleichen. Dadurch seien bereits 406 Parzellen gerettet worden, deren Pächter die hohen Gebühren nicht mehr aufbringen konnten.
Das Kleingärtnern wird sich in den nächsten Jahren nach Meinung der Experten weiter verteuern. Erhöht wird ab 2009 der Mitgliedsbeitrag. Eine neue Kostenwelle könnte auf die Kleingärtner durch die von den Wasserbehörden begonnene Überprüfung der Abwasserentsorgung zurollen. Dabei geht es vor allem um die Leerung der abflusslosen Sammelgruben, die von den Gartenwegen aus nur durch leichte Fahrzeuge und oft lange Schlauchverbindungen möglich ist. VGS-Kreisgeschäftsführer Friedrich Niehaus sagte den Vereinen dabei Unterstützung zu. So wurde bereits mit der Stadtentsorgung Potsdam (Step) über den Einsatz geeigneter Fahrzeuge verhandelt. Letztlich sei jedoch jeder Pächter eines Gartens selbst für eine ordnungsgemäße Entsorgung seines Abwassers und die daraus entstehenden Kosten zuständig. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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