zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Nur auf dem Papier gleichberechtigt“

Bürgerverein Bornim frustriert über Stadtverwaltung – doch in den Herbst wurde trotzdem gefeiert

Stand:

Bürgerverein Bornim frustriert über Stadtverwaltung – doch in den Herbst wurde trotzdem gefeiert Bornim. Mit Blasmusik, Bierzelten und Gewinnspielen lud am vergangenen Sonnabend der Bürgerverein Bornim die Bürger seines Stadtteils zum Feiern ein. Doch fast hätte das 14. Bornimer Herbstfest auf dem Sportplatz an der Golmer Chaussee dieses Jahr gar nicht stattgefunden, sagte Klaus Rietz, Vorsitzender des Bürgervereins. Der Grund: So einfach lässt sich ein Fest nicht organisieren und finanzieren. Doch der Bürgerverein hat alle Kräfte mobilisiert – auch, weil man hier der Meinung ist, Bornim würde meist vernachlässigt. Das Motto „Stadtteilfest Bornim - ein gleichberechtigter Teil der Stadt Potsdam“ habe man deshalb ganz bewusst gewählt. Es herrsche nämlich Missmut darüber, wie die Stadt Potsdam in Verwaltungsangelegenheiten mit Bornim kooperiere. „Auf dem Papier sind wir gleichberechtigt, auch in Worten werden wir unterstützt, doch es fehlen Taten“, klagt Rietz. Ein aktuelles Beispiel dafür sei die im Mai beschlossene Satzung zur Straßenreinigung. Dieser zufolge zahlt Bornim für die Reinigung von gepflasterten Parkstreifen, obwohl es hier keine gibt. „Wir kommen für Leistungen auf, die nicht erbracht werden.“ Deshalb möchte Rietz Widerspruch erheben und im Falle einer Ablehnug vor Gericht ziehen. Ein weiteres Ärgernis sei das ehemalige Schulgebäude in der Mitschurinstraße 1, welches die Stadt als Eigentümer verkommen ließe. Inzwischen seien viele Bürger frustriert, weiß Rietz. In den vergangenen Jahren sei beispielsweise das Wahlbüro überwiegend vom Bürgerverein besetzt worden, „doch diese Bereitwilligkeit ist nun nicht mehr da“. Selbstverständlich gäbe es auch Entgegenkommen seitens der Verwaltung, doch sei das eben die Ausnahme. „Dabei kann, gerade wenn wenig Geld zur Verfügung steht, etwas Vernünftiges nur durch Kooperation zustande kommen.“ Dazu fehle es jedoch an Bürgerfreundlichkeit und Transparenz. Nicht viel fehlte dagegen beim Bornimer Herbstfest. Besonders für Kinder gab es ein großes Angebot: Hüpfburg, Fußball, Ponyreiten, Kinderschminken. Trotzdem konnte sich der Bürgerverein mit der Beteiligung nicht ganz zufrieden zeigen. In den vergangenen Jahren seien mehr Besucher gekommen, doch läge das wohl vor allem an Parallelveranstaltungen in Potsdam, sagte der Bürgervereins-Chef Rietz.Anja Gaentzsch

Anja Gaentzsch

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })