Von Henner Mallwitz: „Nur darum geht es“
Der SV Babelsberg 03 will mit einem Sieg beim Hamburger SV II die Tabellenspitze zurückerobern
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Dass es gegen Reservemannschaften der Bundesligateams immer schwer ist, wissen auch die Männer des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03. Am Sonntag stehen sie erneut vor einer solchen Herausforderung: Im Edmund-Plambeck-Stadion von Norderstedt trifft das Team um Coach Dietmar Demuth auf den Hamburger SV II. Inwieweit der Gegner sich Verstärkung aus der „Ersten“ holt, kann vorher nie gesagt werden. Dieser Fakt, verbunden mit der zu erwartenden geringen Zuschauerzahl, die sich vor den Toren Hamburgs bieten wird, macht dieses Aufeinandertreffen nicht unbedingt zu einem Wunschkonzert.
Eine entscheidende Frage ist das allerdings nicht. Demuth hat einen Sieg als klares Ziel ausgegeben – schließlich geht es um die Rückeroberung der Tabellenspitze. Diese hat Holstein Kiel durch einen Arbeitssieg gegen eben jenen HSV II übernommen. Durch einen Babelsberger Erfolg würden die Kieler wegen des mageren Ein-Punkte-Vorsprungs wieder auf den zweiten Platz zurückfallen.
„Nur darum geht es uns“, sagt Demuth, der allerdings auch weiß, dass dies kein Selbstläufer wird. Der Trainer kennt sich aus mit Reserveteams und weiß, über was für Schätze die meisten verfügen. „Denen gehts doch nicht um den Tabellenstand. Die wollen sich präsentieren und sich für die erste Mannschaft anbieten.“ Einen guten, einen offensiven Sturm erwartet er, dem seine Abwehr – mit erst vier Gegentoren die beste der Regionalliga – allerdings auch entsprechend begegnen werde. Volle Konzentration also auf den Babelsberger Sturm, der in Norderstedt sicherlich einiges zu tun bekommen wird. „Wer voll auf den Sturm setzt, vernachlässigt die Defensive“, weiß Demuth, der das mit seinen Männern gnadenlos ausnutzen will. Aufpassen müssen die Nulldreier dabei vor allem auf Dani Schahin, den gefährlichsten Angreifer der Hansestädter, der bereits sieben Treffer in der laufenden Saison erzielt hat. Aber der HSV II, so Demuth, würde auch über ein gut funktionierendes Mittelfeld verfügen.
Das konnte allerdings auch nicht verhindern, dass die vergangenen vier Spiele gegen Oberneuland, Chemnitz, Hannover II und Kiel verloren wurde. Der HSV dürfte demnach im Zugzwang sein. Oder gar unter Druck? „Die Jungs haben nur soviel Druck, wie sie sich selber machen“, sagt Hamburgs Coach Karsten Bäron. Die Gäste vom Babelsberger Park sollten hingegen befreit aufspielen, schließlich gelang ihnen am vergangenen Wochenende mit einem 2:0-Sieg beim Spitzenreiter der Brandenburgliga in Luckenwalde die Qualifikation für das Achtelfinale im Landespokal. Dort wird der SVB dann auf den FSV Königs Wusterhausen treffen.
Doch vorerst soll ein Sieg gegen den HSV II her. Demuth ist dabei in der guten Situation, „endlich einmal wieder auf 21 Mann zurückgreifen“ zu können. Bis auf Almedin Civa, der noch gesperrt ist.
Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.
Henner Mallwitz
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