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Landeshauptstadt: Nur das Beste für Bedürftige

Uni-Mitarbeiter und Köche spendierten Gänsebraten in der Suppenküche

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Innenstadt - Ganz „klassisch“ mit Zwiebeln, Äpfeln, Gänseschmalz und Beifuß seien die 72 Gänsekeulen zubereitet, erklärte Küchenchef Thomas Horenberg. Gemeinsam mit seinen Kochfreunden hatte er sich an seinem gestrigen freien Tag in die Küche gestellt und die Geflügelschenkel, Klöße, Grün- und Rotkohl gekocht. In großzügigen Portionen wurde das Festessen dann kostenlos an Besucher der Potsdamer Suppenküche abgegeben.

Für die tägliche warme Mahlzeit in der Einrichtung der Volkssolidarität zahlten die Bedürftigen normalerweise einen kleinen Obolus, sagte der Leiter der Suppenküche, Friedhelm Lothar, und zeigte auf den Speisenplan. Zum einen der Wertschätzung wegen und zum anderen, weil er von den Einnahmen Zutaten wie Fleisch und Wurst oder auch Getränke kaufe, so Lothar. Mit allen anderen Lebensmitteln würde das Soziale Zentrum auf dem Gelände der Stadtverwaltung von der Potsdamer Tafel beliefert.

„Mit Essen, das kurz vor dem Verfallsdatum steht“, sagte Matthias Kersch, Initiator des kostenlosen Gänsebratens. Die sonstigen Speisen seien gut, das wolle er nicht in Abrede stellen. „Aber wir wollten den Menschen, die sich nichts leisten können, das Beste vom Besten gönnen“, erklärte er. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Katrin Krahlisch und den meisterlichen Köchen, die sich zu einer Firma namens „Flying Chefs“ zusammengeschlossen haben, ging Kersch auf Sponsorensuche. Der Computertechniker an der Universität Potsdam sammelte zunächst bei den Mitarbeitern der Hochschule. „Immerhin 285 Euro“, so der PC-Spezialist. Davon habe man zunächst das Gänseessen finanzieren wollen, als Spender auch Naturalien stifteten. Im vergangenen Jahr hatten die Mietköche der Suppenküche bereits ein Dutzend Fluggänse geschenkt. „Diesmal wollten wir sie selbst zubereiten und verteilen“, sagte Horenberg. Natürlich wolle man auch sehen, wie die gute Tat bei den Bedürftigen ankomme, gibt Kersch zu. Mit dem überschüssigen Geld hätten er und seine Freundin haltbare Lebensmittel, Kleidung und auch Spielzeug gekauft. Letzteres solle bei der Weihnachtsfeier im Sozialen Zentrum übergeben werden. „Wir haben verschiedene Pakete zusammengestellt, passend für die Altersgruppen zwischen drei bis elf Jahren“, erklärte der Computertechniker. Deshalb würden seine Freundin und er dabei sein, wenn die Kinder am 24. Dezember die Geschenke auspacken.

Die Feier an Heiligabend beginne mit Musik und Gedichten bei Kuchen und Kaffee um 14 Uhr, sagte Lothar. Später komme auch der Weihnachtsmann mit kleinen Präsenten. Dafür seien Spenden, zum Beispiel Obst, Süßigkeiten und Kosmetikartikel wie Duschzeug und Rasierschaum willkommen, so der Leiter.

Nicola Klusemann

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