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Sport: Nur die Punkte zählen

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam festigen nach 3:1-Erfolg gegen den Köpenicker SC den fünften Tabellenplatz. Rivero fehlt bis zu sechs Wochen

Stand:

Wie sehr Alberto Salomoni in diesen Tagen mit seinen Volleyballerinnen des SC Potsdam mitfiebert, zeigte er im ersten Satz des Derbys gegen den Köpenicker SC. Seine Mannschaft hatte gerade zum 21:18 gepunktet, als der Italiener zwei, drei kleine Freudenhüpfer an der Seitenlinie machte und die geballte Faust durch die Luft sägte. Das Potsdamer Bundesliga-Team befindet sich in einer schwierigen Saisonphase: Nach drei Niederlagen in Folge und erheblichen Formschwankungen ist der lange Zeit sichere fünfte Tabellenplatz als direkte Qualifikation für die Play-off-Runde in Gefahr geraten. Daher war der 3:1 (25:22, 20:25, 25:15, 25:22)-Erfolg am vergangenen Samstag gegen den Berliner Rivalen enorm wichtig – und sorgte bereits bei der Entstehung auch bei Trainer Salomoni mehrmals für eine emotionale Entladung.

Gefühlsausbrüche verschiedenster Art – mal Freude, mal Ärger – gab es auch an diesem Spieltag reichlich für die 1072 Zuschauer in der MBS Arena, unter denen sich die Trommler beider Fan-Gruppen – in bester Derby-Manier – ein intensives Gefecht lieferten. Auf dem Parkett waren die Potsdamerinnen nach dem enttäuschenden Auftritt vor Wochenfrist beim 0:3 gegen Aachen um Wiedergutmachung in eigener Halle bemüht. Vor allem Libera Lisa Rühl enagierte sich um die Führungsrolle im Team, die in den vergangenen Wochen vermisst wurde. Die 25-Jährige sprach viel mit ihren Mitspielerinnen, animierte und motivierte.

Freunde guter Volleyballkost sahen indes ein Diät-Programm. Der Auftaktsatz war auf beiden Seiten von vielen individuellen Fehlern geprägt. „Hier war irgendwie der Wurm drin“, gestand Potsdams Kapitänin Kathy Radzuweit im Anschluss. Der Gewinn des ersten Satzes brachte zudem nicht die erhoffte Sicherheit ins Potsdamer Spiel. Im Gegenteil: Im zweiten Satz fanden die Gastgeberinnen nie zu einer richtigen Linie, Salomoni reagierte und brachte Doreen Engel für Giulia Carraro als Zuspielerin und Ivonne Montano für Michala Kvapoliva auf der Außenposition. Wirkung und Erfolg blieben aus.

Der dritte Satz offenbarte einen Aufwärtstrend. Vor allem Michala Kvapoliva vollzog eine Leistungssteigerung, am Ende des Tages hatte die Tschechin 19 Punkte auf dem Konto und wurde von Gästetrainer Frank Benedikt als „wertvollste Spielerin“ der Potsdamer ausgezeichnet. Auch Lizbeth-Seomara Sainz (16) und Kathy Radzuweit (10) gaben dem Spiel zählbare Akzente, die in der Vorsaison lange Zeit verletzte Nikola Radosova zeigte aufsteigende Form. Dass nach dem deutlichen 25:15-Satzgewinn der vierte Satz wiederum eng wurde, macht deutlich, dass es der Mannschaft derzeit an Konstanz und Stabilität fehlt.

„Heute zählen nur die Punkte“, bemerkte daher Kathy Radzuweit. „Wir haben im Januar immerhin sieben Spiele zu absolvieren, müssen mit den Kräften haushalten und können uns nicht auf Schrittmacherdienste anderer verlassen. Das ist uns heute gelungen“, ergänzte sie. Vier bis sechs Wochen muss der SC Potsdam auf Jessica Rivero verzichten, die sich vergangenen Mittwoch in Dresden verletzt hatte. Die Diagnose: ein gerissenes, ein angerissenes und ein gedehntes Band im Fuß. „Ich denke, wir haben das heute durch viele Wechseloptionen ganz gut kompensieren können“, meinte Außenspielerin Lisa Gründing.

In dieser Woche folgen die wichtigen Spiele gegen die Volley Stars Thüringen (Mittwoch) und am Sonntag zu Hause gegen VT Aurubis Hamburg. „Diese wollen und müssen wir erfolgreich gestalten. Jeder Ausrutscher könnte bei der gegenwärtigen Tabellenkonstellation fatale Auswirkungen für uns haben, denn die Konkurrenz ist uns dicht auf den Fersen“, sagte Teammanager Eugen Benzel. (mit G.P.)

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