ATLAS: Nur ein Tropfen
Vorschnell jubeln sollte man im Rathaus nicht. Auch wenn Potsdams Stadtregierung seit Jahren gebetsmühlenartig die Notwendigkeit beschworen hat, das Land möge seine rasant wachsende Hauptstadt zum Anlass nehmen, wieder in die Wohnungsbauförderung einzusteigen: Jetzt, wo ihr Ruf von Bauminister Jörg Vogelsänger (SPD) erhört wurde, sind Potsdams Chancen auf ein Stück vom Kuchen doch eher gering.
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Vorschnell jubeln sollte man im Rathaus nicht. Auch wenn Potsdams Stadtregierung seit Jahren gebetsmühlenartig die Notwendigkeit beschworen hat, das Land möge seine rasant wachsende Hauptstadt zum Anlass nehmen, wieder in die Wohnungsbauförderung einzusteigen: Jetzt, wo ihr Ruf von Bauminister Jörg Vogelsänger (SPD) erhört wurde, sind Potsdams Chancen auf ein Stück vom Kuchen doch eher gering. Das hat mehrere Gründe. Erstens ist der Landestopf mit 30 Millionen Euro, gestreckt über drei Jahre, nicht eben üppig gefüllt. Das Geld reicht für 1000 Wohnungen – im ganzen Land wohlgemerkt. Das entspricht dem Bedarf von Potsdam in einem einzigen Jahr. Das Förderprogramm ist ein Tropfen auf den heißen Stein, der nur dann ernsthaft helfen würde, bekäme die Landeshauptstadt das komplette Geld. Dies ernsthaft zu fordern, ist natürlich absurd. Das Land kann Potsdam nicht bevorzugen, schon deshalb nicht, weil es das in den vergangenen 20 Jahren oft genug getan hat – jedenfalls bei der Förderung von Wohnungsneubau. Erinnert sei nur an das Kirchsteigfeld, das nahezu eine Komplettförderung erhielt. Das Landesgeld wird jetzt vor allem in andere Kommunen fließen. Im Rathaus sollte man über eigene Wohnungsbauprogramme nachdenken.
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