Landeshauptstadt: Nur Geld für Flickschusterei
Stadt hat zu wenig Mittel für den Straßenerhalt
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Mehr als Gefahrenabwehr ist für den Erhalt von Potsdams Straßen derzeit nicht drin. Dieses ernüchternde Fazit zog Norbert Praetzel, Bereichsleiter Verkehrsanlagen, im jüngsten Bauausschuss. Gut 1,4 Millionen Euro kann die Stadt in diesem Jahr für Straßeninstandsetzung ausgeben, allein eine Million davon ist für das Nötigste gebunden – wie die Beseitigung von Gefahrenstellen bis zu fünf Quadratmeter. Auf gut Deutsch ist das der Klecks heißer Teer ins vom Frost in die Straße gerissene Loch. Selbst die Aufstockung der Mittel für die Beseitigung der Winterschäden um weitere 350 000 Euro decken nur das Allernötigste ab.
Praetzel legte dem Gremium die Prioritäten dar, nach denen die Stadtverwaltung Geld für den Straßenerhalt ausgibt: Ganz oben steht auf der Liste die Gefahrenabwehr, es folgt der „bauliche Erhalt“, etwa Fugensanierungen oder größere Oberflächenreparaturen, schließlich die „Instandsetzung“, worunter großflächigere Erneuerungen von Dünnschichtbelägen oder Straßenpflaster fallen. Für den letzten Punkt, „Erneuerung“, also die grundhafte Sanierung einer Straße mit anschließender langer Lebensdauer, gibt es praktisch gar kein Geld. Die veranschlagten Mittel, schätzte Praetzel ein, decken in etwa ein Drittel des Bedarfs. Und der wird in den kommenden Jahren nicht geringer, wie ein von Praetzel vorgelegtes Papier belegt. Auf der Liste stehen die Allee nach Sanssouci, Am Neuen Garten, Amundsenstraße, Beyerstraße, Brauhausberg, Großbeerenstraße, Gersthofweg, Humboldtring, Jägerallee, Neuendorfer Straße, Nuthedamm und Nuthestraße, Posthofstraße, Sonnenlandstraße, Straße nach Sacrow, Rudolf-Breitscheid-Straße und Zum Kirchsteigfeld. Künftig müsse dafür mehr Geld im Haushalt stehen, war sich der Ausschuss einig – auch wenn niemand wusste, woher es kommen soll.pee
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