Landeshauptstadt: Nur jedes vierte Kind nutzt verbilligtes Schulessen
Monitoring begleitet städtisches Verfahren für das preiswertes oder kostenloses Schulessen
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Von den derzeit 13400 Schülern in Potsdam haben rund 2200 Schüler Anspruch auf einen finanziellen Zuschuss beim Mittagessen in der Schule. Bislang nutzen jedoch nur knapp 600 Kinder – knapp ein Viertel – diese Möglichkeit. Das teilte Angela Basekow, Bezirkschefin der Arbeiterwohlfahrt (AWO), am Mittwochabend im Hauptausschuss mit. Die AWO und die Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin haben im Schuljahr 2008/2009 die Aufgabe übernommen, das von den Stadtverordneten beschlossene Verfahren für das verbilligte Schulessen zu begleiten. 62 200 Euro soll das Monitoring zum Schulessen in Potsdam kosten.
Wie vor den Mitgliedern des Hauptausschusses erläutert, soll die Wirkung der beschlossenen Maßnahmen, die ein ermäßigtes Schulessen für einen Euro und bei Härtefällen ein kostenloses Mittagessen vorsehen, überprüft werden und ein Gesamtbild der Situation beim Schulessen in der Stadt erarbeitet werden. So soll beispielsweise mit Hilfe von anonymen Fragebögen herausgefunden werden, warum Kinder die Möglichkeit zum Mittagessen in der Schule nicht nutzen. Dabei könne es sich auch herausstellen, dass Zuhause gekocht werde oder genügend zu essen in die Schule mitgebracht wird. Insgesamt seien 9000 Fragebögen an den Schulen verteilt worden, der Rücklauf liege bei fast 100 Prozent, sagte Basekow. Eingerichtet wurde auch eine telefonische Hotline, die der anonymen Beratung und dem Beschwerdemanagement dient – beispielsweise bei der Ablehnung von Anträgen der Eltern auf ermäßigtes oder kostenloses Mittagessen für ihre Kinder.
Das Monitoring sieht vor, jeden Monat die Zahl der bewilligten Zuschüsse, der nicht bewilligten Anträge sowie Problemfälle zu erfassen. Ein Problemfall liegt dann vor, wenn Kinder aus sozial schwachen Familien überhaupt nicht am Schulessen teilnehmen, aber auch nicht entsprechend durch die Eltern versorgt werden. Dann sollen auch Elternbesuche stattfinden. ERB
Hotline der AWO: (0331) 73040599
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