ATLAS: Nutzlos
Totgesagte leben länger. Es gibt wohl kaum ein nicht realisiertes Bauprojekt in Potsdam, auf das dieses geflügelte Wort mehr zutrifft als der leidige dritte Havelübergang.
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Totgesagte leben länger. Es gibt wohl kaum ein nicht realisiertes Bauprojekt in Potsdam, auf das dieses geflügelte Wort mehr zutrifft als der leidige dritte Havelübergang. Ob er nun Havelspange heißt (als Verknüpfung von B1 und B2 über den Templiner See) oder innerstädtische Entlastungsstraße, kurz Ises (parallel zum Bahndamm durch den Lustgarten) – trotz aller Widerstände von Bürgern, Politikern und Verkehrsexperten feiert das Gespenst regelmäßig fröhliche Urständ in der öffentlichen Debatte. Jetzt ist es die CDU-Kreischefin Katherina Reiche, neuerdings parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, die den Ball erneut aufs Spielfeld wirft. Nur: Es wird nichts nützen. Die Havelspange ist erledigt. Dass sich die Stadtverwaltung und der Landkreis angesichts des massiven Bürgerprotestes einigen werden, ist so wahrscheinlich wie eine Frau als Papst. Und was die Ises angeht: Auch dafür gibt es in Potsdam keine politische Mehrheit und sie dürfte auch nicht zustandekommen. Schon gar nicht, wenn man es mit dem Wiederaufbau der Potsdamer Mitte ernst meint. Denn der Lustgarten wäre beim Bau einer Ises dahin. Und die Autos stünden trotzdem im Stau: in der Breiten Straße.
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