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Landeshauptstadt: „Obama ist auf jeden Fall die bessere Wahl“ Potsdamer freuen sich über US-Wahlausgang

Über das Ergebnis der US-Wahlen freuen sich die Potsdamer. Dem Kontrahenten Mitt Romney habe man seine Argumente nicht abgenommen, so die fast einstimmige Meinung der befragten Passanten.

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Über das Ergebnis der US-Wahlen freuen sich die Potsdamer. Dem Kontrahenten Mitt Romney habe man seine Argumente nicht abgenommen, so die fast einstimmige Meinung der befragten Passanten.

„Ich bin heute um fünf Uhr morgens aufgestanden, habe n-tv eingeschaltet und bin sehr zufrieden, dass Obama gewonnen hat“, erzählt der 50-jährige Dietmar Steinbrücker. Romney habe „mal dies und jenes gesagt, sein Fähnchen nach dem Wind gedreht, um die Wahl zu gewinnen.“

Auch die Studentin der Universität Potsdam, Siri-Lena Chrobog, 28 Jahre, zweifelte an Romneys Argumentation: „Er hat eben das gesagt, was die breite Masse in den konservativen Staaten auch sagen würde – ich hab ihm das nicht abgenommen.“ Für Obama bleibe es aber mit der Mehrheit der Konservativen im Repräsentantenhaus schwierig zu regieren.

Trotz der Freude an Obamas Wahlsieg findet Henry Grund, 44 Jahre, dass der Präsident seine Vorhaben jetzt auch umsetzen sollte. „Er hat in seiner Amtszeit nicht so viel bewegt, Guantanamo hat er nicht geschlossen – also eigentlich beachtlich, dass die Amerikaner ihm eine zweite Chance geben.“ Seine Frau, Désirée Fischer, 35 Jahre, hätte sich Hillary Clinton als Präsidentin gewünscht, „es ist schon was Anderes, wenn Frauen an der Macht sind“.

Obama sei auf jeden Fall die bessere Wahl für die Amerikaner, findet der 28-jährige Helge Siering. Denn nun könne er „seine soziale Schiene weiterfahren – das habe ich mir als Sozialdemokrat gewünscht“.

Matti Schulze, 19 Jahre, Student der Fachhochschule Potsdam, hatte das richtige Bauchgefühl: „Eigentlich interessiere ich mich nicht wirklich für amerikanische Politik. Ich weiß nur, dass Obama viele Versprechen gemacht und diese nicht eingehalten hat. Aber von Anfang an war ich überzeugt, dass er gewinnt.“

Sehr erleichtert ist die amerikanische Philosophin Susan Neiman, Direktorin des Einstein Forums, über den Wahlausgang. Gegenüber den PNN erklärte sie, dass Romney Obama mit Lügen angegriffen habe und es fraglich gewesen sei, ob die Wahrheit in demokratischen Wahlen überhaupt eine Rolle spielen würde. „Ich hatte große Sorge, ob die Demokratie noch taugt – sie taugt zum Glück noch!“. Zudem hätte die Wahl Romneys ein Sieg für den Neoliberalismus bedeutet, „aber in einer Art, die sich Europäer kaum vorstellen können“. Sie hofft nun „auf ein bisschen Fortschritt, besonders in der Nahost-Politik“.es

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