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Landeshauptstadt: Obdachlose: Baubeginn am Lerchensteig

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Nachdem die Suche nach einem neuen Standort für das Obdachlosenheim gescheitert ist, sollen nun am 25. September die Arbeiten für einen Neubau am „Ausweichstandort“ Lerchensteig beginnen. Das sagte Bärbel Eichenmüller, Fachbereichsleiterin Soziales, am Dienstagabend dem Sozialausschuss. Seit Ende Juli lägen die entsprechenden Verträge vor, jetzt müsse der Träger – die AWO – die Finanzierung sichern. Die Zeit drängt, denn spätestens in einem Jahr muss die neue Unterkunft mit 90 Plätzen stehen. Am Lerchensteig werden dann Asylbewerber und Obdachlose in unmittelbarer Nähe untergebracht sein. Diese „Konzentration“ könne problematisch werden, so Eichenmüller. Doch der Träger AWO habe viel Erfahrung. Nach dem Umzug des Asylbewerberheims aus der Michendorfer Chaussee in die Interims-Lösung in der Bornstedter Kirschallee soll der weitere Umzug zum endgültigen Standort Lerchensteig mit 360 Plätzen Mitte 2004 vollzogen sein. „Der Zeitplan kann eingehalten werden“, so Eichenmüller. Die Stadt werde für das zweite Halbjahr 2004 rund 66 000 Euro an den Lerchensteig-Träger zahlen, in den Folgejahren die doppelte Summe. Auch Investitionskosten kommen auf die Stadt zu, „aber dafür werden wir auch ins Grundbuch eingetragen“. Damit sei sichergestellt, dass das Gelände Eigentum der Stadt werde, falls der Träger sich zurückziehe. Das Baugesetzbuch habe außerdem erlaubt, das Grundstück dauerhaft umzuwidmen und die Bebauung einmalig zu vergrößern. Jetzt sei eine soziale Nutzung festgeschrieben, sagte Eichenmüller. Grund für Obdachlosigkeit sind oftmals Miet- oder Energieschulden. Die Stadt reagiere hier mit Teilübernahmen der Schulden, „oberste Priorität ist, Obdachlosigkeit zu vermeiden“, so Hans-Joachim Böttche, Bereichsleiter Wohnen. Die zugehörigen Zahlen sind alarmierend: Die Mietschulden sind im Halbjahresvergleich von 2001 zu 2002 um 54 Prozent gestiegen. Gab es 2002 insgesamt 207 bekannt gewordene Zwangsräumungen, waren es im ersten Halbjahr 2003 schon 168. Zudem sei das Vorgehen der Energieversorgung, Schulden in Raten abzahlen zu lassen, sehr restriktiv geworden. SCH

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