Landeshauptstadt: Oberlin-Klinik will aufstocken
Ausschuss für Stadtplanung und Bauen hat Bedenken wegen Gebäudehöhe
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Ausschuss für Stadtplanung und Bauen hat Bedenken wegen Gebäudehöhe Babelsberg – Die im Bau befindliche Orthopädischen Fachklinik an der Garnstraße soll eine Etage höher werden. Mit diesem Anliegen traten Bauherr und Architekt Dienstagabend an den Ausschuss für Stadtplanung und Bauen heran. „Aus städtebaulicher Sicht ist diese Lösung mehr als bedenklich“, sagte die Beigeordnete Elke von Kuick-Frenz. Und auch der Ausschuss konnte sich nicht zu einer Zustimmung durchringen. Er gab die salomonische Empfehlung, aufgrund der bestehenden Bedenken nach anderen Ansätzen zu suchen, um die notwendige Erweiterung der Bettenzahl zu ermöglichen. Fachbereichsleiter Dieter Lehmann hatte zuvor dargestellt, dass die Erweiterung durch ein zusätzliches Geschoss dem im Jahre 2001 beschlossenen Blockkonzept widerspreche. „Das ist ein absolutes Ausnahmeverfahren, so etwas ist mir in meiner langen Zeit im Bauausschuss noch nicht passiert“, kommentierte Ausschussvorsitzender Christian Seidel den Vorgang. Erst am 3. Mai fand die Grundsteinlegung statt und dabei war von einem vierstöckigen Neubau mit zwei Pflegestationen, einem Diagnostik- und Untersuchungsbereich sowie einer zentralen Physiotherapie mit Bewegungsbad die Rede. 110 Betten sollte das 16-Millionen-Euro- Projekt bieten. Inzwischen ist für einen Teilbereich bereits die Grundplatte fertig gestellt. Einen Monat nach der Grundsteinlegung äußert Oberlin-Vorstand Friedrich-Wilhelm Pape, die Nachfrage habe sich erhöht. Außerdem müsse ein anderes Haus wegen der nicht mehr zeitgemäßen Unterbringung der Patienten schließen. Geschäftsführer Harald Kruse zeigte Säulendiagramme, die den steigenden Bedarf an Betten signalisieren. Um das zusätzliche Geschoss unterzubringen, sei eine Stahlkonstruktion erforderlich, erläuterte der Dresdner Architekt Werner Bauer. Er widersprach jedoch der von Peter Lehmann (CDU) geäußerten Vermutung, dass der Investor von vornherein ein fünfstöckiges Gebäude vorgesehen habe. Die Bedenken richten sich gegen die große Baumasse und Gebäudehöhe, die nicht in die kleinteilige Umgebung passen. Allein Wolfgang Cornelius (CDU) meint: „Es ist nicht das absolut höchste Bauwerk in Babelsberg.“ Die Stiftung Schlösser und Gärten moniert, dass der Bau die Sicht vom Babelsberger Park zum Neuendorfer Anger verstelle. Noch ist unklar, wie es mit dem Klinikbau weitergeht. Der Ausschuss tagt erst wieder in zwei Monaten. Günter Schenke
Günter Schenke
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