Von Peer Straube: Oberlin startet Sanierungsprogramm
15 Millionen Euro für Instandsetzung historischer Gebäude / Stadtkontor startet Projekt Mühlenstraße
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Zentrum-Ost/Babelsberg - Der Oberlinverein setzt mit einem 15-Millionen- Euro-Programm zum Sanierungsendspurt auf seinem Babelsberger Gelände an. Binnen fünf Jahren sollen die wichtigsten noch nicht modernisierten Gebäude auf dem vier Hektar großen Gelände instand gesetzt worden sein. Als erstes steht 2011 die Sanierung des Reinhold- Kleinau-Hauses an, in dem jetzt körper- und mehrfachbehinderte Erwachsene betreut werden.
Rund 4,5 Millionen seien dafür veranschlagt, sagte Andreas Koch, Oberlin-Vorstand und Bauchef des Vereins, am Rande des gestrigen Stadtteilrundgangs von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), den PNN. Wie der 80er-Jahre- Bau später genutzt wird, steht noch nicht fest. Wahrscheinlich werde man es für medizinische Zwecke vermieten, etwa für Betreuungsangebote. Das frühere Babelsberger Krankenhaus, jetzt noch Sitz der Oberlinschule, soll ebenfalls 2011 für etwa zwei Millionen Euro in Schuss gebracht werden – Dach und Fassade sind bereits weitgehend erneuert, vor allem innen soll hier modernisiert werden. Ein bis zwei Millionen Euro soll die Sanierung des Handwerkerhauses in der Rudolf-Breitscheid-Straße kosten, das gleich neben dem Thusnelda-von-Saldern-Haus steht. Letzteres ist fast fertig und soll am 23. Juni übergeben werden. Künftig sollen in dem innen hell und freundlich gestalteten Neubau Unfallopfer eine Erstbetreuung erhalten. Am kommenden Freitag feiert das Oberlinhaus zudem Richtfest für seinen zweiten Neubau – die Oberlinschule für körperlich behinderte Kinder in Alt Nowawes. Beide Neubauten kosten zusammen gut 16 Millionen Euro, die der Oberlinverein weitgehend selbst bezahlt. Gleiches gilt auch für das Sanierungsprogramm, dessen vorerst letzter Baustein das Mutterhaus sein wird. Die Restaurierung des repräsentativen Backsteinbaus – Sitz der Verwaltung – ist laut Koch auf 4,5 Millionen Euro veranschlagt, 2014 soll Baubeginn sein.
Jakobs lobte das Engagement des Oberlin-Hauses als beispielhaft. Zuvor hatte er zum diesjährigen Themen-„Jahr der Familie“ eine Reihe anderer Einrichtungen in Babelsberg und Zentrum-Ost besucht. Mit Neuigkeiten wartete Stadtkontorchef Rainer Baatz bezüglich der noch unentwickelten Brache an der Neuen/Ecke Mühlenstraße auf. Für die geplanten sechs Stadthäuser beginne jetzt die Ausschreibung. Gesucht werden bekanntlich Bauherren, die sich nach dem Vorbild der alten Brauerei zu Baugemeinschaften zusammenschließen und die Objekte selbst realisieren. Die Suche nach einem Investor für ein Haus mit 18 Wohnungen auf dem Eckgrundstück startet ebenfalls. Zwei Bestandshäuser will das Stadtkontor selbst sanieren und mietpreisgebunden für fünf Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter an von Sanierung Betroffene vermieten. Schließlich soll das kleine Weberhaus auf dem Areal zu einer Kindertagespflege-Stätte umgebaut werden. Das Haus biete nicht genug Platz für eine Kita, die man zuerst ins Auge gefasst hatte, sagte Jugendamtsleiter Norbert Schweers. Daher wolle man Fördermittel des Bundes nutzen und könne drei Tagespflegekräfte beschäftigen, die sich um 15 Kinder von null bis drei Jahren kümmern. Die Kosten für alle Projekte liegen laut Stadtkontor bei 6,8 Millionen Euro, für alle soll 2011 auch Baubeginn sein.
Beeindruckt zeigte sich Jakobs von einem Wohnprojekt für Demenzkranke in der Stephensonstraße. Dort haben sich die Angehörigen mehrerer an Demenz Erkrankter zu einem Verein zusammengeschlossen und eine Wohngemeinschaft für die Betroffenen gegründet. Acht Demenzkranke leben dort in einer gemeinsamen Wohnung, um die sich zwei Pfleger rund um die Uhr kümmern können. Darüber hinaus gibt es acht ehrenamtliche Helfer und natürlich die Angehörigen selbst. Sozialdezernentin Elona Müller lobte das Projekt als „Zukunftsmodell“.
Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.
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