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Landeshauptstadt: Oberschulen warten weiter auf Schüler Eltern und Schüler wollen Gesamtschulen

Die Potsdamer Oberschulen haben es weiter schwer: Schüler und Eltern haben sich in diesem Jahr bei der Wahl einer weiterführenden Schule erneut mehrheitlich für die Schulformen Gesamtschule und Gymnasium ausgesprochen. Wie das Staatliche Schulamt Brandenburg an der Havel gestern mitteilte, hat nur jeder zehnte Schüler Lust eine der vier Oberschulen zu besuchen.

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Die Potsdamer Oberschulen haben es weiter schwer: Schüler und Eltern haben sich in diesem Jahr bei der Wahl einer weiterführenden Schule erneut mehrheitlich für die Schulformen Gesamtschule und Gymnasium ausgesprochen. Wie das Staatliche Schulamt Brandenburg an der Havel gestern mitteilte, hat nur jeder zehnte Schüler Lust eine der vier Oberschulen zu besuchen. In Zahlen: 92 von 1057 Schülern haben sich bislang für die Schulform von der 7. bis 10. Klasse entschieden. Schulamtsleiter Ulrich Rosenau erklärte gestern: Er gehe aber davon aus, dass alle Oberschulen in der Landeshauptstadt neue siebte Klassen eröffnen werden.

In Potsdam will die Mehrheit der Schüler eine der vier Gesamtschulen (ohne die Eliteschule des Sports) besuchen. Insgesamt 592 Bewerbungen hat es für die Schulform gegeben – allerdings gibt es nur 377 Plätze. Die Nachfrage nach einem Platz an einer Potsdamer Gesamtschule ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 40 Prozent gestiegen. Einzig die Goethe-Gesamtschule hat weniger Bewerbungen als Plätze. Ulrich Rosenau erklärte, dass nur einige Schulen sehr begehrt sind. Dazu zählt die Voltaire-Gesamtschule mit 277 Anmeldungen auf 84 Plätze, die Lenné- Gesamtschule mit 194 Bewerbungen auf 107 Plätze sowie das Humboldt-Gymnasium mit 141 Bewerbern auf 78 Plätze. Die Voltaire und die Lenné-Schule gehören zu jenen Einrichtungen, die vor kurzem noch von der Verwaltung als künftige Gymnasien gehandelt worden sind – die Umwandlung sei vom Tisch, hieß es zuletzt. Ende der kommenden Woche wird der neue Schulentwicklungsplan vorgestellt. Lenné-Schulleiter Ingo Müller hatte in dieser Woche erst gefordert, dass das brandenburgische Schulsystem verändert wird. Er bevorzuge eine Schulform von der 1. bis zur 10. Klasse und anschließend Abiturschulen. Auch Voltaire- Schulleiterin Ortrud Meyhöfer sagte zuletzt, sie wolle alle Abschlüsse anbieten und es sei egal, welche Schulform die Einrichtung habe – wichtig sei die pädagogische Leistung in der Einrichtung. Bei den vier städtischen Gymnasien in Potsdam haben bis auf das Einstein-Gymnasium alle Einrichtungen ihre Klassen bereits nach der ersten Runde des Anmeldeverfahrens voll. Ausgewertet worden sind bislang nur die Erstwünsche, die von den Schülern und deren Eltern abgegeben worden sind. Die Zweitwünsche – jeder Schüler darf einen Favoriten und einen zweiten Wunsch äußern – sollen in den kommenden Wochen ausgewertet werden. Insgesamt hat es im Schulamtsbezirk deutlich höhere Anmeldezahlen gegeben als im Vorjahr.

Das bislang durchschrittene Schülertal wegen geburtenschwacher Nachwendejahrgänge wird nun in der Sekundarstufe II erwartet. In Potsdam könnte deswegen ein Gymnasium oder eine Gesamtschule in diesem Jahr keine Abiturstufe bekommen. Jan Brunzlow

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