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Landeshauptstadt: Obstgut wächst und gedeiht

Sauerkirsch-Selbsternte in Marquardt eröffnet / 2005 auch Tomaten und Erdbeeren zum Selberpflücken

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Sauerkirsch-Selbsternte in Marquardt eröffnet / 2005 auch Tomaten und Erdbeeren zum Selberpflücken Marquardt - Das erste sonnige Wochenende hat dem Obstgut Marquardt an diesem Wochenende einen großen Besucherandrang beschert. „Es werden wohl 3500 Menschen sein“, sagte Manfred Kleinert, Gesellschafter des Obstgutes, zur offiziellen Eröffnung der Sauerkirsch-Selbsternte. Während im vergangenen Jahr ein extremer Sommer für eine schlechte Ernte sorgte, ist der diesjährige Sauerkirsch-Ertrag normal ausgefallen. „Die Sauerkirschen haben den Frost zu Ostern besser überstanden als die Süßkirschen“, so Kleinert. Sie seien gut ausgewachsen und saftig. Auf dem weitläufigen Gelände, dass mehr als 100 Fußballfelder misst, können sich die Besucher frei bewegen. Besonders Familien und ältere Menschen suchen die Schattenplätze zwischen den vielen Kirschbäumen oder in der riesigen Obstscheune auf. Kinder kauen die dunkelroten, fast schwarzen Süßkirschen, die an diesem Wochenende das letzte Mal selbst geerntet werden konnten. Noch etwa ein bis zwei Wochen werden sie in der großen Obstscheune zu kaufen sein, dass ist die Süßkirschenzeit vorbei. Ein paar hundert Meter weiter bei den Sauerkirschen, die an diesem Wochenende für 1,50 Euro pro Kilo zur Selbsternte freigegeben sind, tummeln sich auf den ersten Blick weniger Besucher. „Doch Sauerkirschen sind das wertvollere Produkt, weil man sie zu Wein, Saft, Marmelade oder auch Farbe weiter verarbeiten kann“, erklärte Kleinert. Er habe aber festgestellt, dass sich die Bürger immer weniger in der Natur auskennen. „Während es früher noch Schulgartenunterricht gab, weiß doch heute kaum ein Jugendlicher, was er wann ernten und wie weiterverarbeiten kann“, sagt er. Deswegen steht das Obstgut mit über 1000 Stammkunden im Briefkontakt und informiere diese etwa 14 Tage im Voraus über anstehende Erntetermine. „Man muss dabei aber flexibel sein“, so Kleinert, „denn zum Beispiel letztes Jahr war die Erntezeit für Kirschen um diese Zeit schon vorbei.“ Hervorgegangen aus dem Havelländischen Obstanbaugebiet der DDR, entwickelt sich der 1991 gegründete Betrieb immer mehr zu einem florierenden Unternehmen. „Jedes Jahr dehnen wir die Selbsternte aus“, sagte Kleinert. Dieses Jahr könne man erstmals auch Kartoffeln ernten. Nächstes Jahr werden Tomaten und Erdbeeren ins Programm aufgenommen. Natürlich werden diese Produkte schon längst in der Obstscheune verkauft. Etwa 70 landwirtschaftliche Unternehmen aus Brandenburg sind Partner des Obstgutes und verkaufen Obst, Gemüse, Holz- und Keramikerzeugnisse, Fisch oder Honig in der großen Obstscheune an der B 273. „Wir bauen auch das Tourismusangebot aus“, so Kleinert. Mit einem „Obstshuttle“ können Reise- und Schülergruppen „100 Jahre Obstanbau“ erleben. Kulturelle Rahmenveranstaltungen, Stände und ein rustikaler Imbiss hätten sich mit der Selbsternte zu einem Erlebnispaket entwickelt. „Wir wollen einfach zeigen, dass der ländliche Raum nicht nur für die Produktion, sondern auch für die Veredelung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse zuständig ist.“

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