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Sport: Odebrecht darf (noch) nicht zu Turbine zurück

Potsdams Bundesliga-Kader ist nach der Neuverpflichtung Anne Bornhoffs und Jessica Wichs fast komplett

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Beim Frauenfußball-Bundesligisten Turbine Potsdam sind die Personalplanungen für die kommende Saison so gut wie abgeschlossen. Gestern meldete der Verein die Verpflichtung Anne Bornhoffs vom Liga-Kontrahenten TSV Crailsheim und Jessica Wichs vom Zweitligisten SC Regensburg. Dagegen liegt Viola Odebrechts Heimkehr an die Havel derzeit auf Eis. Die 24-jährige Nationalspielerin, 2005 zum Studium in die USA und im vergangenen Jahr von dort via Reykjavik zum FCR Duisburg gewechselt, wollte auf eigenen Wunsch zurück nach Potsdam an ihre sportlich erfolgreichste Wirkungsstätte. Da die Weltmeisterin aber vorher bereits einen Zwei-Jahres-Vertrag beim SC 07 Bad Neuenahr unterzeichnete, ist ihr der Weg zurück an ihre einstige Wirkungsstätte versperrt – zunächst. Turbine-Trainer Bernd Schröder sprach inzwischen mit SC-Präsident Oskar Hauger und geht derzeit davon aus, dass Odebrecht während der Winter-Wechselperiode nach Potsdam zurück kommen könnte.

Mit Anne Bornhoff holt Turbine währenddessen die beste Crailsheimer Torschützin der vergangenen Saison nach Potsdam. Elfmal netzte die 25-Jährige ein – damit war sie erfolgreicher als die beiden treffsichersten „Torbienen“ Bianca Schmidt und Conny Pohlers (je 8 Tore). „Anne ist eine Allrounderin, die wir in Mittelfeld und Angriff einsetzen können“, sagt Schröder über die bisherige Sportökonomie-Studentin, die künftig beruflich als Assistentin der Geschäftsführung der Leichathletik-WM 2009 in Berlin tätig sein wird. „Mit ihr können wir noch flexibler spielen.“ Zwar wird Bornhoff zu Saisonbeginn fehlen, weil sie dann mit Deutschlands Studentenauswahl bei der Universiade in Bangkok kicken wird. „Danach aber verspreche ich mir viel von ihr“, so Schröder.

Auch von Jessica Wich erhofft sich Potsdams Coach weitere Torgefahr. „Sie ist eine echte Stürmerin, die uns von DFB-Trainer Ralf Peter empfohlen wurde“, sagt er über die 16-Jährige, die einst für die U15-Auswahl in drei Partien drei Tore erzielt und mittlerweile für die U17-Nationalmannschaft in 15 Länderspielen sechsmal traf. In der vergangenen Zweitliga-Saison erzielte Wich vier Tore für den Tabellen-Achten der Staffel Süd. Schröder bezeichnet die Schülerin als einen „absoluten Rohdiamanten“. Auch Turbine-Geschäftsführer Bernd Kühn freut sich, „dass sich Jessica für uns entschieden hat“. Schließlich hatten mit Freiburg, Crailsheim und München auch andere Bundesligisten das Talent gelockt.

Wenn Turbine am 23. Juli ins Training für die neue Erstliga-Saison einsteigt, werden auch die beiden 17-jährigen Laura Brosius und Lea Notthoff aus dem eigenen Nachwuchs zum 22-köpfigen Kader gehören. Beide wurden kürzlich mit dem Team der Potsdamer Sportschule in Chile Vizeweltmeister (PNN berichteten). „Abwehr, Mittelfeld und Angriff stehen – aber wir haben noch keine überragende Zehn“, sagt Potsdams Coach, der deshalb international weiter nach einer Kreativspielerin sucht. Die könnte aus Skandinavien kommen – oder aus Russland. Wenn Turbine am 21. August in Moskau gegen den russischen Meister WFC Rossiyanka kickt, will sich Schröder den Gegner genau anschauen. „Die haben gute Spielerinnen“, weiß er schon.

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