STIMMEN: „Offenbar gibt es viele Kräfte, die keine Veränderung zu lassen“
Nadja Uhl, Schauspielerin: „Ich verstehe Hasso Plattner, es ist klar, dass er die Souveränität behalten will in seinen Entscheidungen. Ich kann auch verstehen, wenn jemand nicht für sein Geld Probleme kaufen will.
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Nadja Uhl, Schauspielerin: „Ich verstehe Hasso Plattner, es ist klar, dass er die Souveränität behalten will in seinen Entscheidungen. Ich kann auch verstehen, wenn jemand nicht für sein Geld Probleme kaufen will. Es ist schade, dass sein sozialer Gedanke andere teilhaben zu lassen hier nicht selbstverständlich gewürdigt wird. Es geht Hasso Plattner auch um Umverteilung seines Kapitals – das ist ein zutiefst linker Gedanke. Die Diskussion um den Standort des Hotel Mercure finde ich absurd, sie spricht nicht für uns Potsdamer. Ausgerechnet das muffifge, verpupste Hotel soll für die DDR-Architektur stehen und eine private Kunsthalle wird in den Wald am Rande Potsdams gebaut – da stimmt etwas nicht, wir sollten das hinterfragen. Da frage ich mich, welcher alte Geist da noch lebt.“
Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten: „Ich finde das sehr bedauerlich, weil ich der Meinung bin, dass eine Kunsthalle an dieser Stelle für die Entwicklung der Stadt und der Stadtmitte das richtige Signal gewesen wäre. Die Diskussion darüber, was mit dem Hotel Mercure passiert, muss aber weitergehen. Die Chance, das Grundstück zu erwerben und damit die Weichen für die Entwicklung des Areals zu stellen, kommt nicht so schnell wieder. Die Stadtpolitik hat sich ja bereits dafür ausgesprochen, längerfristig ohne dieses Haus zu planen. Vielleicht haben wir am Ende eine Vision, wie der Platz einmal aussehen soll.“
Hans-Joachim Kuke, Förderverein Stadtschloss: „Ich bin tief erschüttert und traurig. Es ist eine vertane Chance für diese Stadt, die Auswirkungen haben wird. Potsdam hat einen schweren Imageschaden erlitten. Offenbar gibt es in dieser Stadt doch viele Kräfte, die keinerlei Veränderung wollen und zulassen.“
Barbara Kuster, Bürgerinitiative Mitteschön: „Ich bin unendlich tief enttäuscht, dass sich die Stadt so eine Chance entgehen lässt. Eine Kunsthalle am Jungfernsee hat längst nicht diese Wirkung, wie sie sie in der Innenstadt hätte. Diejenigen, die Mitteschön als die Ewiggestrigen bezeichnet haben, zeigen jetzt, dass sie es selber sind, die rückwärts schauen.“ gb/pee/SCH
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