
© Claus-Dieter Steyer
Landeshauptstadt: Offene Pforten
Edeltraut Weland hegt ihren privaten Mönchgarten gleich neben dem Dom. Das Beste aber ist: Während der Buga darf jeder hier rein
Stand:
Da halfen alle Schnüre und Leinen nicht mehr: Sturm „Niklas“ tobte sich Anfang April auch im Dombezirk hoch über der Stadt Havelberg so richtig aus. Wenn Edeltraut Weland heute durch ihren Mönchgarten neben dem Dom streift, ärgert sie sich immer noch über die bösen Böen, die trotz aller Vorkehrungen Äste und Zweige der Lorbeerbüsche heruntergerissen haben. „Der Garten sah vorher noch viel verwunschener als jetzt aus“, sagt sie bei einem Rundgang durch ihr rund 1500 Quadratmeter großes Areal.
Glauben kann man das kaum: Der Garten wirkt wunderschön und perfekt, die wenigen kahlen Flächen an den uralten Mauern passen zu seiner Atmosphäre. Im Laufe der nächsten Wochen dürfte die Natur die Sturmschäden reparieren und den Mönchgarten wieder vollends zu einem unvergleichlichen Ort machen. Davon können sich alle Besucher der Buga ein Bild machen, denn der Garten von Edeltraut Weland steht allen offen.
Dies ist eine der vielen Besonderheiten dieser Bundesgartenschau, die sich nicht allein wegen der fünf Austragungsorte in zwei Bundesländern von ihren Vorgängern unterscheidet. „Ich bin auf die Organisatoren in unserer Stadt zugegangen und habe meinen Garten als Teil des Veranstaltungsorts im Dombezirk vorgeschlagen“, erzählt Edeltraut Weland. „Auf die Idee haben mich die Gäste meiner Ferienwohnungen gebracht. Die waren immer voller Begeisterung über den romantischen Garten.“ Deshalb habe sie sich von der großen Buga-Begeisterung in Havelberg anstecken lassen und den Garten angeboten.
Dafür sei auch das Motto der Präsentation von Havelberg unter dem Motto „Erkenntnis“ ausschlaggebend gewesen. Die Mönche vom benachbarten Dom hätten den Garten früher bestimmt nicht nur zum Anbau von Kräutern und Gemüse genutzt, sondern sich auch in einer stillen Ecke entspannt und den Gedanken ergeben. Dann zitiert die Gartenbesitzerin den griechischen Lyriker Alkaios von Lesbos, nach dem nur jenen Menschen Erkenntnis im Sinne der Wahrheit zuteilwird, die sich Zeit nehmen und innehalten. Gelegenheit dazu bietet auf jeden Fall der Mönchgarten, zumal die Buga-Organisatoren gleich einen Container für ein Catering aufstellten. Flammkuchen ist hier eine Spezialität. Eine grüne Sichtschutzwand schirmt die normalen Pensionsgäste von den Buga-Besuchern etwas ab. Außerdem steht eine Weinlaube direkt an der Gartenmauer und kann von den Besuchern gbenutzt werden. An lauen Sommerabenden stellen sich hier romantische Momente ganz von selbst ein. Daneben befindet sich gleich die Tür nach draußen auf den von der Stadt zum Dom führenden Prälatenweg mit einer schier überwältigen Aussicht auf ganz Havelberg.Ste.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: