zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Offene Tür in der Kirschallee

Bündnis 90/Die Grünen zum Zuwanderungsgesetz

Stand:

Bündnis 90/Die Grünen zum Zuwanderungsgesetz Es sollte eine öffentliche Mitgliederversammlung werden. Der Kreisverband der Grünen in Potsdam hatte letzten Donnerstag in das Asylbewerberheim an der Kirschallee eingeladen, um über den aktuellen Stand des Zuwanderungsgesetzes zu informieren und, um auf die lokalen Probleme und Nöte von Migranten einzugehen. Beide Zielsetzungen kamen nur bedingt an. Zwar konnten Michael Keller und Jutta Graf, beide aus dem Büro von Claudia Roth, den aktuellen Stand der Zuwanderungsdebatte wieder geben, aber was die eine oder andere Gesetzgebung für die in Potsdam lebenden Flüchtlinge bedeuten würde, war auch nach über zwei Stunden noch unklar. So lange blieben die wenigen Besucher, die im Heim wohnen, nicht im Versammlungsraum. Für die vier oder fünf jungen Frauen und Männer, die direkt vom Zuwanderungsgesetz betroffen sind, blieben die parteipolitischen Referate, aufgrund ihres deutschen Sprachdefizits, unverständlich. Sie verließen schon nach wenigen Minuten die Mitgliederversammlung. „Die Bewohner sind zufällig herein gekommen“, erklärte Katrin Vohland, Vorstandssprecherin des Kreisverbandes, später, „wir wollten die Mitgliederversammlung hier machen, weil wir das Konzept des Hauses unterstützen“. Allgemein verständlich konnte dann die Leiterin Susi Janus von der Malteser Betreuung Potsdam, das Konzept des „Vorzeigeobjekts im Land Brandenburg“ und eine Bilanz des bisher Erreichten vorstellen. In der Kirschallee habe die Leitung von Anfang an versucht, „die Kontrollmechanismen abzuschaffen“, die sich gegen die Heimbewohner richteten und „die so nicht im Gesetz stehen“, sagte Janus. In diesem Sinne mussten nicht nur Gitter von Fenster und Türen entfernt werden, sondern auch: „der Wachschutz darüber belehrt werden, dass er die Bewohner schützen und nicht kontrollieren soll“. Durch weniger Kontrolle und mehr Selbstverwaltung der Bewohner sei das Heim an der Kirschallee, „von Anfang an eine ruhige Einrichtung“ gewesen, so Janus. Bis zum 31. Juli sollen die Bewohner aus der Kirschallee zum Standort der Arbeiterwohlfahrt, Im Lerchensteig, umziehen. Dem Umzug stehen nicht nur Die Grünen skeptisch gegenüber: „Damit gehen wir in Potsdam zwei Schritte zurück“, kritisierte Anette Flade von der Ausländerseelsorge Potsdam, „wenn wir nur noch ein großes, zentrales Heim haben, ist die ganze Entflechtung dahin“. KaSa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })