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Schlagkräftig. Die Argentinierin Lucia-Daniela Fresco soll gegen den KSC für die nötigen Punkte sorgen und der Mannschaft dadurch ein wichtiger Rückhalt sein.

© Gerhard Pohl

Sport: Offenes Derby in Berlin

Der SC Potsdam will aus Köpenick die Punkte entführen – dort gibt es auch ein Wiedersehen mit Patricia Grohmann

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Publikumswirksam, spannend und mit viel Brisanz: Immer ein Höhepunkt waren die Berlin-Brandenburg-Derbys in der 1. Volleyball-Bundesliga der Damen zwischen dem Köpenicker Sportclub Berlin und dem SC Potsdam. Am Samstag kommt es in der Sporthalle an der Hämmerlingstraße um 19 Uhr erneut zum Aufeinandertreffen der beiden Teams.

In den vergangenen Jahren endeten die Spiele mit wechselseitigen Erfolgen. So auch in der vergangenen Saison, als es für die Mannschaft um Trainer Alberto Salomoni in der Hauptstadt nach einer 2:0- Führung noch ein 2:3 gab. Im Rückspiel konnten beim bedeutungsvollen 3:2-Sieg die Punkte erkämpft werden, was den Potsdamerinnen letztlich die weitere Erstligazugehörigkeit sicherte. Den entscheidenden Spielpunkt machte am 19. Februar in der MBS-Arena Kapitänin Patricia Grohmann, die im Sommer zum Köpenicker SC wechselte und jetzt im neuen Trikot ihrem ehemaligen Verein gegenüberstehen wird.

Beide Mannschaften agieren gegenwärtig auf gleicher sportlicher Ebene: Sie sind mit dem Platz sieben (Potsdam) und acht Tabellennachbarn und verfügen über jeweils 8:10 Punkte. Die Berlinerinnen begannen überraschend erfolgreich mit Siegen über Vilsbiburg (3:0), Hamburg (3:1), VCO Zürich Team (3:0) sowie Aachen (3:2) äußerst spektakulär, gaben aber in den letzten Begegnungen die Zähler gegen die deutschen Volleyballgrößen Schwerin (0:3), Wiesbaden (1:3), Dresden (0:3) und Suhl (0:3) ab.

Daraus einen voreiligen Schluss über den möglichen Ausgang des Spiels zugunsten der Brandenburgerinnen zu ziehen, ist fehl am Platz. Diese negativen Ergebnisse basieren unter anderem darauf, dass dem KSC gerade in diesen wichtigen Begegnungen Leistungsträgerinnen wie Kapitänin Ilona Dröger und Zuspielerin Alicja Leszczynska durch Verletzung und Erkrankung fehlten. „In den letzten Spielen ging zu viel schief, da leiden wie so häufig bei Frauenmannschaften die Psyche und das Klima“, beschreibt Köpenicks Pressechef Burkhard Kroll die gegenwärtige Situation im Team. „Ich sehe eher Vorteile für Potsdam, weil der KSC möglicherweise wieder verkrampft. Aber ich hoffe zumindest.“

Alberto Salomoni hingegen warnt. „Die Mannschaft des kubanischen Trainers Gil Ferrer Cutino ist in eigener Halle mit dem Publikum im Rücken immer ein äußerst unbequemer Gegner, schwer zu bespielen und eine Macht, was auch der SC Potsdam in den vergangenen Jahren der Erstligazugehörigkeit oft erfahren musste. Denn bei diesen Auswärtsaufgaben traten wir die Rückreise immer ohne Punkte an.“

Unter diesen Zustand möchte der SC um Kapitänin Kathy Radzuweit nun unbedingt einen Schlussstrich ziehen und die Serie der Niederlagen in der Hämmerlingstraße beenden. Für dieses Unterfangen war, sieht man vom ersten Satz ab, der 3:1-Erfolg vom vergangenen Samstag über Alemannia Aachen genau die richtige Motivation. „Hier hat die Mannschaft bewiesen, was für ein Potenzial in ihr steckt, wenn sie ihr eigenes Spiel macht“, sagt der Trainer. „Daran haben wir auch in dieser Woche intensiv gearbeitet. Das Derby ist für uns genauso bedeutungsvoll wie das Aachenspiel. Aber wir müssen uns gut präsentieren.“

Gerhard Pohl

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