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Sport: Offensiv zum Klassenerhalt

Martin Ullrich und Tim Wolff verstärken den Landesklassen-Aufsteiger Potsdamer Kickers 94

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Hut ab. Wer hätte gedacht, dass die Potsdamer Kickers 94 nach dem Aufstieg 2004 in die Fußball-Kreisliga nur zwei Jahre später die Tür zur Landesklasse aufstoßen. In die starten sie nun am kommenden Sonnabend mit einem Heimspiel gegen den VfB Trebbin.

Mit der höchsten Trefferquote (103 Tore) und der besten Abwehr, die nur 33 Gegentore hinnehmen musste, sicherte sich der Kreismeister Havelland-Mitte mit elf Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten FSV Wachow/Tremmen den erneuten Aufstieg. Auffallend war die ausgesprochene Offensivstärke aus allen Mannschaftsteilen. Die Statistik beweist es: Neun Spieler haben mindestens sechs Tore geschossen.

„Gerade daheim sind wir gut eingespielt und nur schwer auszurechnen“, analysiert Trainer Stephan Ranz ein Erfolgsgeheimnis. Doch auch auswärts gewannen die Kickers in der vergangenen Saison immerhin zehn von fünfzehn Partien. Dazu kommt, dass sich immer wieder junge Talente ins Rampenlicht katapultieren. Die konsequente Nachwuchsarbeit trägt im Potsdamer Norden Früchte. Beredtes Beispiel sind die C-Junioren, die in der neuen Saison im Vierzehnerfeld der neu geschaffenen eingleisigen Brandenburg-Liga, der höchsten Spielklasse des Landes, kicken.

Technisch und taktisch sowie in Sachen Fitness brauchen sich die Kickers dank ihrer exzellenten Ausbildung im Jugendbereich vor niemandem in der Landesklasse zu verstecken. Allerdings: Mit einem Schnitt von 21 Jahren gehört das Team zu den jüngsten und zugleich unerfahrensten. Deshalb legte Trainer Ranz Wert darauf, Spieler mit Landesklasse-Erfahrung in den Kader zu holen. Diesem Anspruch genügen Martin Ullrich (Werderaner FC Viktoria) und Tim Wolff (FSV Babelsberg 74), die in der abgelaufenen Saison jeweils 13 Landesklassen-Spiele für ihren alten Verein bestritten und der 20-jährige Wolff obendrein zweimal zu Trefferehren kam.

Weitere Neuzugänge bei den Kickers sind Rico Böttcher (Blau-Weiß Hohenschönhausen) für das Tor sowie Tim Schröder (Hohenschönhausen) und Marcus Hautzendorfer (Optik Rathenow) für die Abwehr. Für das Mittelfeld steht neben Ullrich und Wolff nun auch Daniel Fuchs (FC Viktoria Jüterbog) bereit. Aus dem eigenen Nachwuchs rücken David Berker (19 Jahre), Matthias Busse (18) und Tino Gersdorf (18) nach.

Die jugendliche Unbekümmertheit der Truppe kann zum Vorteil gegen erfahrene Gegner, aber auch zum Nachteil werden. Deshalb bleibt abzuwarten, wie schnell sich der talentierte, laufstarke Kader zu einem Team findet. Trainer Ranz und Abteilungsleiter Sylvio Posselt geben sich zunächst mit dem alleinigen Ziel „Klassenerhalt“ zufrieden. Da die Kickers eine technisch gut ausgebildete Mannschaft sind, ist aber davon auszugehen, dass die Elf mit ihrer Offensivtaktik für manche Überraschung in der neuen Umgebung sorgen wird. Vereinschef Johannes Rütenik glaubt, dass „mittelfristig sogar die Landesliga in Angriff genommen werden kann“.

Ein Problem – vor allem für die Gegner – könnte künftig die Platzfrage werden. Der nur mit Mindestausmaßen (45 mal 90 Meter) verfügbare Kunstrasenplatz ist bei den Spielern wegen der Enge und mangels Atmosphäre unbeliebt. Auch könnten Sicherheitsmaßnahmen (Schiedsrichterkabine) bei einer Vielzahl von Spielen am Tag auf die Tagesordnung kommen.

In der Vorbereitung siegten die Kickers bisher gegen den SV Ferch (4:2), TSV Großkorbetha (1:0), Blau-Weiß Hohenschönhausen (3:0) und gewannen auch gegen den Schönwalder SV mit 3:2, den FSV Babelsberg 74 mit 10:1 und die SG Bornim mit 5:1. Niederlagen mussten die Kickers gegen den SV Zehdenick (0:5) und gegen den RSV Eintracht Teltow (2:3) hinnehmen. Wichtig für die Zielsetzung Klassenerhalt dürfte ein guter Punktspielstart gegen Trebbin sein.

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