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Landeshauptstadt: Offensive

ATLAS Von Detlef Gottschling Eines muss man Siemens zugestehen: Der Konzern geht jetzt auf finanzieller Basis offensiv mit seinem Combino-Problem um. Was bleibt ihm angesichts der gut 400 zu überprüfenden Straßenbahnen auch übrig?

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ATLAS Von Detlef Gottschling Eines muss man Siemens zugestehen: Der Konzern geht jetzt auf finanzieller Basis offensiv mit seinem Combino-Problem um. Was bleibt ihm angesichts der gut 400 zu überprüfenden Straßenbahnen auch übrig? Klar ist, repariert und oder umkonstruiert werden muss. Das kostet Geld, ruft Schadenersatzansprüche hervor, trägt nicht zur Zufriedenheit der Kunden bei. Erst, wenn die Combinos wieder uneingeschränkt rollen können, wird Ruhe einkehren. Und gerade das ist das Problem: Keiner weiß derzeit, wann das sein wird. So lassen die einen ihre Bahnen schon wieder fahren, an denen sie keine Risse feststellen konnten. Und andere – wie in Potsdam – schließen sie ein und versuchen aber auf möglichst billige Art, den Beförderungsauftrag abzusichern. Der Verkehrsbetrieb hat lediglich drei Tatra-Bahnen aus Ungarn zurückgeholt und „ochst“ damit nun den Fahrplan durch. Denn – auch das war gestern zur Siemens-Pressekonferenz zu vernehmen – der Combino-Hersteller will keine weiterführenden Schadenersatzansprüche anerkennen. Da ist sicher jeder gut beraten, der alles tut, keine höheren Kosten auflaufen zu lassen. Es könnte immerhin sein, dass er auch nach jahrelanger Prozessiererei darauf sitzen bleibt. So klug scheint man in Potsdam jetzt zu sein. Denn der Schatten vom 1997er Ausschreibungs- und Zuschlags-Procedere ist zwar verblasst, doch noch nicht weg. Da hält man es am besten wie Siemens: Offensiv.

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