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Sport: Offensivstark, aber auch launisch

Der morgen in Potsdam spielende Handball-Zweitligist Stralsunder HV bringt vier WM-Teilnehmer mit

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Thomas Haack bewertete das Geschehen auf seine Weise. Danach gefragt, wie er das 29:29 im Landesderby der 2. Handball-Bundesliga bei Post Schwerin bewertet, zögerte der Manager des Stralsunder HV keinen Augenblick mit seinem Urteil: „Ich war sehr enttäuscht“, bemerkte er und fügte an, dass er sich das schwache Spiel nur damit erklären kann, dass in jüngerer Vergangenheit in den mecklenburgischen Derbys zwischen Schwerin, Rostock und Stralsund ganz eigene Gesetze Gültigkeit gewannen. Haack spricht von „harter Arbeit“, deutet dann auf die konkrete Partie und darauf, dass dieses Spiel durch ein Übermaß an Abwehrschwächen nicht gewonnen werden konnte. Haack sprach schließlich auch noch davon, dass sich die Norddeutschen zuletzt mehrmals als so genannte launische Diva präsentierten, die nicht imstande ist, ihr bisweilen verwirrendes Tempospiel Woche für Woche darzubieten. Zu Mutmaßungen, die vier im Stralsunder Aufgebot befindlichen potenziellen WM-Teilnehmer könnten vom Kopf her nicht mehr hundertprozentig bei der Sache sein, sagte er besser nichts vor dem morgigen Punktspiel beim 1. VfL Potsdam (Beginn 19.30 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). So richtig lassen sich die Chancen des Gastgebers gegen den aktuellen Tabellendritten also nicht verifizieren. Eigentlich gleicht die Ausgangslage der vor dem Heimspiel gegen die Füchse Berlin, in dem die Potsdamer vor knapp vier Wochen beim 25:27 eine ihrer besten Saisonleistungen boten.

Die Stralsunder, die in der Saison 2003/2004 in der 1. Bundesliga spielten und dort nur knapp den Klassenerhalt verpassten, erzielten in der bisherigen Spielzeit exakt 81 Tore mehr als ihr morgiger Kontrahent. 128 davon warf der im Spätsommer vom Zweitliga-Absteiger HSG Niestetal/Staufenberg gekommene Ivan Nincevic, der einst schon für RK Zagreb in der Champions League spielte. Nincevic ist Linksaußen! Zu sehen, wie er auf dieser Position derart oft in Wurfposition gelangt, darauf dürfte sich das Interesse des fachkundigen Publikums morgen Abend konzentrieren.

Neben Nincevic, der im vorläufigen WM–Aufgebot Kroatiens steht, machen sich SHV-Mannschaftskapitän Michal Bruna und Milan Berka für Tschechien sowie der russische Torhüter Igor Levshin Hoffnungen, ihre Heimatländer bei den in 43 Tagen in Deutschland beginnenden Welttitelkämpfen vertreten zu können. Für den griechischen Rechtsaußen Nikolaos Samaras stehen demnächst EM-Qualifikationsspiele an. Die Stralsunder kommen morgen in Bestbesetzung.

Für den 1. VfL Potsdam geht es gegen Stralsund vordergründig darum, einen guten Gesamteindruck zu hinterlassen. Ob er sportlich von vornherein ohne reelle Chance auf Punktzuwachs ist, wird sich zeigen. Dem Gastgeber, der sich bereits jetzt auf das Auswärtsspiel am 16. Dezember beim Tabellenletzten Augustdorf konzentriert, steht morgen ebenfalls sein komplettes Aufgebot zur Verfügung. Thomas Gantz

Thomas Gantz

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