Landeshauptstadt: Öffentliches Netz für die Innenstadt
Potsdam soll im Sommer 2013 kostenloses und schnelles Internet in der Innenstadt bekommen: Ein entsprechendes Pilotprojekt startete jetzt in Berlin
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Potsdam/Berlin - In Potsdams Innenstadt soll es ab dem kommenden Sommer drahtlosen und schnellen Internetzugang über W-Lan geben. Entsprechende Pläne gibt es im Rahmen eines öffentlich geförderten Pilotprojekts des Anbieters Kabel Deutschland, das am gestrigen Freitag in Berlin gestartet ist. Es werde noch geprüft, an welchen Stellen in Potsdam der öffentliche Internetzugang möglich und sinnvoll ist, sagte Anneke Plaß von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) auf PNN-Anfrage. Im Potsdamer Rathaus habe man das Projekt bereits vorgestellt.
Die mabb fördert das zunächst auf zwei Jahre angelegte und zwei Millionen Euro teure Pilotvorhaben eigenen Angaben zufolge mit 316 000 Euro. Offizieller Start war am Freitag in den Berliner Stadtbezirken Prenzlauer Berg und Mitte: Dort kann ab sofort an 44 sogenannten Hotspots unter anderem am Hackeschen Markt, am Gendarmenmarkt und Unter den Linden kostenlos und mit Hochgeschwindigkeit – 100 000 Kilobit pro Sekunde – im Internet gesurft werden, wie Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein in Berlin sagte. Allerdings gibt es eine Zeitbeschränkung von 30 Minuten pro Tag und Nutzer. Das Angebot soll schrittweise bis Juni 2013 auf insgesamt gut 100 Hotspots in Berlin und Potsdam ausgeweitet werden. Die Erprobungsphase könne bei Erfolg verlängert werden.
Ziel sei zunächst auch, die Nachfrage für einen solchen Dienst zu testen, erklärte Plaß. Kabel Deutschland will perspektivisch damit Geld verdienen: Das Unternehmen plant, eine Auswahl an Bezahloptionen zur Verlängerung der Surfdauer einzuführen. Kabel-Deutschland-Kunden sollen dagegen unbegrenzten kostenlosen W-Lan-Zugang außer Haus bekommen.
Die mabb sucht gleichzeitig nach weiteren Kooperationspartnern für ein kostenloses W-Lan-Angebot in den Innenstädten. Bis zum Frühjahr 2013 soll zudem ein Medienportal entwickelt werden, über das Medieninhalte wie etwa Radiosendungen ohne Zeitbegrenzung kostenlos abgerufen werden können. Ebenfalls geplant ist die Erprobung von sogenannten vermaschten W-Lan-Infrastrukturen. Diese Netze könnten in Zusammenarbeit von kommerziellen Betreibern und nicht-kommerziellen Initiativen betrieben werden und eine größere Abdeckung erreichen als einzelne Hotspots, heißt es in der Ankündigung. In der Landeshauptstadt engagiert sich die Initiative Freifunk Potsdam seit Jahren für ein kostenloses öffentliches W-Lan in der Innenstadt. jaha/dpa
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