Die Belastung für die Spielerinnen ist am Ende dreier englischen Wochen in Folge groß, und im siebten Spiel innerhalb von 21 Tagen kommt es für Turbine Potsdam am Samstag wieder knüppeldick: Im Achtelfinale des DFB-Pokals tritt der Deutsche Frauenfußball-Meister morgen beim Liga-Konkurrenten SC 07 Bad Neuenahr an. „Da ist ein Weiterkommen alles andere als vorprogrammiert“, glaubt Potsdams Cheftrainer Bernd Schröder, dessen Truppe derzeit „aus dem letzten Loch pfeift“, wie er selbst sagt. „Weniger physisch als eher psychisch.“
Nach dem Aus in der Champions League gegen den Arsenal LFC verlor Turbine am Mittwoch auch die Tabellenführung in der Bundesliga an den VfL Wolfsburg. Der feierte daheim gegen den FSV Gütersloh einen 10:0-Kantersieg, während sich die Potsdamerinnen auf eigenem Platz mit einem 0:0 gegen den SC Freiburg begnügen mussten. „Natürlich haben wir den Anspruch, vorn zu sein“, so Schröder. „Aber Freiburg hat eine gute Mannschaft, die nicht umsonst Tabellenvierter ist und mit uns auf Augenhöhe gespielt hat. Es war ein typisches Unentschieden-Spiel. Die Chancen waren fifty-fifty, und wir hätten auch verlieren können.“
In der Bundesliga hatte Turbine Anfang Oktober vor eigenem Anhang gegen Bad Neuenahr mit 5:1 (2:1) gewonnen, wobei Yuki Ogimi gleich viermal traf. Am Mittwoch gegen Freiburg war die Japanerin – da Patricia Hanebeck wegen einer Sehnenscheid-Entzündung in der linken Wade noch fehlte – in der Spielmacher-Position aufgeboten worden, konnte diese Rolle aber nicht ausfüllen. Morgen kann Hanebeck möglicherweise wieder auflaufen. Ob Ogimi dann auf ihren angestammten Platz im Turbine-Sturm rückt, ist aber noch offen. „Yuki hat gegen Freiburg einen Schlag auf den rechten Spann bekommen. Der Fuß ist dick und muss erst geröntgt werden“, so Schröder. „Wir dürfen aber sowieso keine Wunderdinge von ihr erwarten, denn Yuki ist nach Olympia vollkommen überspielt und hängt momentan durch.“ Auch Tabea Kemme fehle wegen ihrer Erkrankung weiter.
Schröder blickt dem morgigen Spiel mit Sorgenfalten entgegen. „Ich fahre nicht pessimistisch, sondern realistisch nach Bad Neuenahr, denn ich kenne den Gegner ja“, sagt der Coach. „Bad Neuenahr ist frischer und der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze.“ Mit einem Sieg – ob nun nach einem guten oder schlechten Spiel – könne seine Mannschaft Selbstbewusstsein für die Liga- Spitzenpartie am 23. November um 19 Uhr beim punktgleichen Tabellenführer Wolfsburg tanken. „Außerdem“, erklärt der Trainer, „geht es im Pokal ja auch um ein bisschen Geld.“ Michael Meyer
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