Sport: Ohne Angst nach Braunschweig
Babelsbergs bisheriger Ersatz-Keeper Sven Roggentin steht heute bei Eintracht vor großer Herausforderung
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„Auf diese Chance habe ich mehr als ein Jahr gewartet.“ Sven Roggentin wirkte vorm gestrigen Abschlusstraining nicht sonderlich nervös, obwohl der Schlussmann des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03 vor seinen bislang größten Bewährungsproben steht. Da Stamm-Torwart Carsten Busch nach seiner im Heimspiel gegen Wolfsburg II gesehenen Roten Karte für drei Spiele gesperrt wurde, ist nun die große Stunde der bisherigen Nummer zwei zwischen den Pfosten gekommen. Roggentin soll heute bei Eintracht Braunschweig sowie am 2. September gegen Rot-Weiß Erfurt und drei Tage später im Derby beim 1. FC Union Berlin starker Rückhalt seiner Mannschaft sein. „Das sind jetzt drei Highlights, bei denen man sich zeigen kann“, sagt er. „Und darauf freue ich mich.“ Bammel habe er nicht vor seinem ersten Regionalliga-Spiel. „Wir fahren ohne Angst nach Braunschweig. Aber natürlich mit Respekt. Den haben wir vor jedem Gegner. In dieser Liga kann jede Mannschaft Fußball spielen.“
Dass bislang Busch den Vorzug im SVB-Kasten erhielt, ist für Sven Roggentin kein Problem. „Ich bin nach Babelsberg gekommen, um hier die Nummer eins zu werden. Buschi hat aber in der Oberliga eine große Saison gespielt und in den ersten drei Regionalliga-Spielen große Paraden gezeigt, so dass der Trainer gar keinen Grund hatte, ihn raus zu nehmen“, meint der 25-Jährige, der im Sommer 2006 vom FC Spandau 06 an den Babelsberger Park gekommen war; ebenso wie Busch vom FC Hansa Rostock II. „Nun will ich beweisen, dass ich mit Buschi mithalten kann.“ Zwischen beiden Torhütern bestehe natürlich ein Konkurrenzkampf, „aber den brauchen er wie ich, um noch mehr Leistung zu bringen“, glaubt Roggentin.
Carsten Busch, der gestern nur lief und im Abschlusstraining dem aus Babelsbergs Verbandsliga-Team nachgerückten Sebastian Rauch Platz machte, sieht seine Hauptaufgabe momentan vor allem darin, „Rogge zu pushen und ihm gut zuzureden“, wie er es selbst formuliert. Und: „Ich habe keine Bedenken, dass er es schafft. Die ganze Mannschaft wird ihm helfen, da bin ich ganz zuversichtlich.“
Auch Trainer Rastislav Hodul, dem bis auf Busch und dem an einem Bänderriss laborierenden Bastian Zenk alle Kicker zur Verfügung stehen, stärkt seinem jetzt geforderten Ballfänger den Rücken: „Wir bauen auf ihn.“ Hodul hofft heute auf eine ähnliche Leistung wie beim 3:2 gegen die Wolfsburger; gestern wertete er mit der Mannschaft jene Partie noch einmal per Video aus. „Die Jungs haben gesehen, dass mit der richtigen Einstellung in dieser ausgeglichenen Liga etwas zu machen ist“, erklärte er anschließend. „Wenn wir nun mit der gleichen Leidenschaft in Braunschweig arbeiten, können wir eine Chance haben.“ Als Augenzeuge der Partie VfL Wolfsburg II – Eintracht (3:2) habe er „trotz der Niederlage eine starke Braunschweiger Mannschaft gesehen, die aber noch nicht sehr eingespielt war“, blickte er zurück. „Aber wir gucken nicht auf Braunschweig, sondern auf uns. Wir haben selbst noch viel zu tun.“ Ob er heute erneut mit zwei Stürmern oder – wie in den ersten Partien – defensiver mit nur einer Spitze spielen lasse, „will ich erst am Freitag entscheiden“. In der Vierer-Abwehrkette plant er wie zuletzt mit Dirk Jonelat statt Björn Laars.
Heute um 11 Uhr wird noch mal kurz trainiert; „zum Anjucken“, wie es Roggentin nennt. Dann ist gemeinsames Mittagessen, ehe es um 14.30 Uhr per Bus nach Braunschweig geht. „Wir freuen uns schon riesig auf die vielen Zuschauer im dortigen Stadion“, meint Hodul, und seine neue Nummer eins im Tor bekräftigt dies: „Vor einer Riesenkulisse wie dort zu spielen ist doch geil. Von einer solchen Atmosphäre wird man selbst auch noch angespornter und heißer.“
Anpfiff heute im Stadion an der Hamburger Straße ist um 19.30 Uhr.
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