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Sport: „Ohne Aussagewert“

SCP-Leichtathletin Claudia Hoffmann startete mäßig in die Freiluftsaison – allerdings über 200 Meter

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Nein, all zu große Unzufriedenheit war gestern nicht mehr herauszuhören. Obwohl sich Claudia Hoffmann für die beiden Meetings am Wochenende bedeutend mehr ausgerechnet hatte, hatte sich der Ärger über die wahrlich nicht zufriedenstellenden Ergebnisse schnell gelegt. „Wir stehen erst am Anfang und da ist noch alles möglich“, sagte die für den SC Potsdam startende Leichtathletin.

Beim Anhalt-Meeting in Dessau war die 24-Jährige am Freitag auf der 200-Meter-Distanz gestartet und im B-Endlauf als Dritte ins Ziel gekommen (PNN berichteten). 24,55 Sekunden benötigte sie und war damit keineswegs zufrieden. „Ich hatte eigentlich eine 23er Zeit angepeilt“, so Claudia Hoffmann, deren Bestzeit auf dieser Strecke bei 23,67 s liegt. „Der Lauf in Dessau war allerdings von vorn bis hinten schlecht.“ Nicht großartig anders sah es am Sonntag im Vogtland aus. Beim Zeulenroda-Meeting war die Potsdamerin erneut auf der 200er-Distanz gestartet und kam nach 24,19 s als Siebte ins Ziel.

„Letztlich habe ich beide Rennen direkt aus dem Training in Angriff genommen und habe sie in erster Linie auch als Trainingsrennen gesehen“, so die Sprinterin. „Das Anhalt-Meeting war für mich der Beginn der Freiluftsaison, und da ist noch alles offen. Die Schnelligkeit fehlte noch, und an der werde ich in den nächsten Tagen und Wochen kräftig arbeiten.“

Auch Hoffmanns Trainer Frank Möller war nicht unbedingt zufrieden mit dem Abschneiden seines Schützlings. „Zumindest nicht ganz“, so der Coach. „Aber die Tendenz der drei Tage ließ ja auch eine Formkurve nach oben erkennen, die wiederum anerkennenswert ist.“ Vor allem aber seien die 200 Meter als „Unterdistanz“ ohne Aussagewert zu sehen. Denn: Claudia Hoffmann konzentriert sich voll auf ihre Paradedisziplin, die 400 Meter. Auf der Stadionrunde will sie Ende August an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im japanischen Osaka teilnehmen und strebt ihren ersten Einsatz im Einzel an.

Um sich dafür zu qualifizieren, muss die auf der deutschen 400-Meter-Rangliste auf Platz eins gesetzte Athletin bereits am kommenden Samstag in Regensburg hundert Prozent abrufen. Bei der dortigen Domspitzmilch-Gala „WM- Normwettkampf“ ist ein Sieg nötig, um sich für den Europacup zu qualifizieren, der am 24. und 25. Juni in München ausgetragen wird. „In Regensburg ist außer der noch immer verletzten Korinna Fink die gesamte deutsche Elite am Start“, sagt Trainer Frank Möller. „Da werden wir sehen, wo wir stehen.“

In jedem Fall hofft der Coach, dass die Viruserkrankung, an der Claudia Hoffmann bis vor kurzem litt, keine Auswirkungen mehr hat. Im dreiwöchigen Trainingslager in Namibia hatte sie sich in der afrikanischen Höhenluft auf die Freiluftsaison vorbereitet. Zur starken Erkältung gesellten sich nach der Heimkehr heftige Magen-Darm-Probleme, die das Training nicht in vollem Umfang zuließen. „Inzwischen“, so versichert die Soldatin der Sportfördergruppe der Bundeswehr, „geht es mir aber wieder gut.“

Kraft, Ausdauer und nicht zuletzt der Sprint: An all dem wird Claudia Hoffmann unter der Woche noch kräftig arbeiten, um in Regensburg auf dem Siegertreppchen zu stehen. Die Normzeit für die WM in Japan beträgt 51,50 Sekunden. „Und das“, so versichert sie, „sollte zu schaffen sein.“

Henner Mallwitz

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