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Landeshauptstadt: Ohne erhobenen Zeigefinger

Zwar waren die schrille Straßenbahnglocke und das Sitzen auf dem Fahrersessel die eigentlichen Attraktionen bei den Erstklässlern aus Babelsberg. Doch bei der anschließenden Verkehrserziehung am Bahnhof Pirschheide zeigten die Schulanfänger gestern trotz der verlockenden Ablenkungen die nötige Aufmerksamkeit.

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Zwar waren die schrille Straßenbahnglocke und das Sitzen auf dem Fahrersessel die eigentlichen Attraktionen bei den Erstklässlern aus Babelsberg. Doch bei der anschließenden Verkehrserziehung am Bahnhof Pirschheide zeigten die Schulanfänger gestern trotz der verlockenden Ablenkungen die nötige Aufmerksamkeit. Seit 1999 bieten die Verkehrsbetriebe Potsdam (ViP) GmbH in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht jährlich zum Schulbeginn für Erst- und Zweitklässler Veranstaltungen zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr an. „Die meisten Kinder kennen das Auto der Eltern besser als die Straßenbahn oder den Bus“, erklärte Hannelore Wandtke von den ViP. Und weil die Kinder von heute die Fahrgäste von morgen seien, wolle man sie so früh wie möglich mit der richtigen und vor allem gefahrlosen Nutzung der Verkehrsmittel vertraut machen. Das Ein- und Aussteigen, die Zuordnung der verschiedenen akustischen und Lichtsignale, selbst das richtige Festhalten während der Fahrt übten dann die Schüler bei ihrem Ausflug. Mit sechs Anmeldungen sei die Nachfrage nach dieser besonderen Art der Verkehrserziehung in diesem Jahr besonders groß, so Hannelore Wandtke. Zwei dieser Veranstaltungen müssen daher mit zwei Klassen gleichzeitig belegt werden. Neben der Einführung in das Fahren mit der Straßenbahn gehört auch ein Fahrradtraining auf dem Übungsplatz dazu. Hier können die Schulanfänger ihre ersten Fertigkeiten auf dem Drahtesel unter Beweis stellen. Spätestens in der 4. Klasse wird es ernst, denn dann müssen die jungen Radfahrer eine Prüfung ablegen. Doch nicht nur als Lernende waren die Sechs- und Siebenjährigen gestern zum Bahnhof Pirschheide gekommen. Als Hannelore Wandtke fragte, wozu die weißen, mit Rillen versehenen Steine am Bahnsteigrand da seien, der sechsjährige Nick darauf lautstark antwortete „Für die Blinden“ und seine Lehrerin Silke Grabow ihn gerade verbessern wollte, da folgte die Aufklärung zu Gunsten des Dreikäsehochs. Denn damit sehbehinderte Menschen mit ihrem Taststock die richtige Entfernung zum Bahnsteig einschätzen können, genau dafür wurden diese Steine an den einzelnen Straßenbahnstationen eingelassen.

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