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Landeshauptstadt: Ohne Genehmigung Fundament untergraben

Rudolf-Breitscheid-Straße 178: „Keine Einsturzgefahr“/ Eigentümer kündigt Mieter

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Rudolf-Breitscheid-Straße 178: „Keine Einsturzgefahr“/ Eigentümer kündigt Mieter Babelsberg - Ohne im Besitz einer Baugenehmigung zu sein hat der Eigentümer des Wohnhauses Rudolf-Breitscheid- Straße 178 den Keller des Mehrgeschossers in Babelsberg Anfang September ausbauen lassen. Dabei wurde zum Teil das Fundament untergraben, die Standfestigkeit des Hauses musste gutachterlich geprüft werden. Der Leiter der Bauaufsicht, Markus Beck, erklärte gestern den PNN: „Die für die vorgenommenen Arbeiten notwendige Baugenehmigung lag nicht vor“. In dem Haus wohnen drei Mietparteien mit acht Personen, sagte Hans-Jürgen Oeter, der mit seiner Frau und seinen zwei Kindern das Haus bewohnt. Oeter hatte am 14. September die Bauaufsicht über die Bauarbeiten im Keller des 100 Jahre alten Hauses informiert. Diese hatte am 16. September einen Baustopp verfügt und laut Beck „Bausicherungsmaßnahmen“ angeordnet. Der Mieter Oeter stellte Risse im Mauerwerk fest, die neueren Datums seien und vermutete, diese könnten mit dem Untergraben der Fundamente in Zusammenhang stehen. Oeter fürchtete um die Standfestigkeit des Hauses. Der Bauaufsicht warf er Untätigkeit vor, daher wandte er sich am 5. Oktober an die PNN. Bauaufsichtschef Beck erklärte am 6. Oktober, dass „im Einvernehmen mit den Prüfstatikern“ die Frist für die Sicherungsmaßnahmen erst am 7. Oktober ablaufe. „Bei akuter Einsturzgefährdung hätten wir sofort gehandelt“, versicherte Beck. Bei einer Fundamentunterfangung muss eine Baugenehmigung vorliegen, so Beck. Er bestätigte, dass in der Breitscheidstraße 178 eine Fundamentunterfangung vorgenommen wurde. Am 7. Oktober stellte Beck vor Ort fest, dass die Sicherungsmaßnahmen „leider noch nicht den Endzustand erreicht haben“. Es seien „unverzüglich“ Maßnahmen bis Ende der Woche zu ergreifen. Gestern erklärte er, die Arbeiten seien „jetzt so ausgeführt worden, wie die Prüfstatiker es wollten“. Eine Baugenehmigung sei noch nicht erteilt. Der Eigentümer des Hauses, Klaus Strohbücker, erklärte, die Risse im Haus seien durch einen Lebensmittelmarkt entstanden. Dieser hätte tonnenweise Lebensmittel gelagert, die Decke sei dafür nicht ausgelegt gewesen. Zudem seien die Eisenträger durchgerostet. Es sei „Bewegung ins Haus geraten“, weil der Markt mit seinen Gefriertruhen und Getränkekisten auf ein Mal ausgezogen sei. Aussagen, wonach die Risse durch die Fundamentunterfangung erfolgt seien könnten nannte er „eine infame Behauptung“. Schriftlich erklärte er den PNN, „dass die Bauaufsichtsbehörde die Einstellung der Bauarbeiten am Objekt verfügt hat, weil die beantragte Baugenehmigung noch nicht erteilt war, mit den Bauarbeiten aber schon begonnen wurde.“ Er legte zudem Gutachten vor, die „keine Bedenken in Bezug auf die Standsicherheit des Gebäudes“ bezeugen. Indes hat Strohbücker das Mietverhältnis mit Oeter zum 4.November gekündigt, da Oeter sich „in übel nachredender und geschäftsschädigender Weise an die Zeitung gewandt“ habe. Zudem soll Oeter ihn bei einer Besichtigung einer klemmenden Haustür am Arm gezogen und geschubst haben. Oeter bestreitet dies. Guido Berg

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