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ATLAS: Ohne Gesicht

Es wird kein schöner Anblick. Aber es wird das erste sein, was Potsdams Besucher sehen werden, wenn sie aus dem Hauptbahnhof treten: die Neubaublöcke des neuen Semmelhaack-Wohngebiets – auch wenn die Baugenehmigung für die 354 Wohnungen auf der Nuthewiese an der Neuen Fahrt noch aussteht.

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Es wird kein schöner Anblick. Aber es wird das erste sein, was Potsdams Besucher sehen werden, wenn sie aus dem Hauptbahnhof treten: die Neubaublöcke des neuen Semmelhaack-Wohngebiets – auch wenn die Baugenehmigung für die 354 Wohnungen auf der Nuthewiese an der Neuen Fahrt noch aussteht. Doch die ist reine Formsache. Denn die Stadtverordneten haben den Bebauungsplan bereits 2005 beschlossen. Verständlich ist es trotzdem nicht, dass Bauunternehmer Semmelhaack in einer solchen Lage einfach fantasielose Mehrfamilienhäuser bauen darf. Zumal für den Umbau des Schwimmbads auf der anderen Seite des Bahnhofs der Stadtverwaltung nur der weltberühmte Architekten-Star Oscar Niemeyer gerade gut genug war. Für das Ufer an der Babelsberger Straße hätte es ja nicht unbedingt ein brasilianischer Pritzker-Preisträger sein müssen. Ein Nachwuchs-Architekten-Wettbewerb hätte ja gereicht. Aber ein wenig architektonische Raffinesse braucht das Bahnhofsviertel dringend. Mit dem Semmelhaackschen Bauplan jedenfalls bleibt Potsdam an dieser wichtigen Stelle gesichtslos. Der Bauherr wird so seiner städtebaulichen Verantwortung nicht gerecht und die Stadt auch nicht.

Juliane Wedemeyer

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