Sport: Ohne Leidenschaft und Selbstvertrauen SV Babelsberg 03 unterlag dem Hamburger SV II sang- und klanglos mit 1:3
Der Trainer des SV Babelsberg 03, Rastislav Hodul, wurde nach der enttäuschenden 1:3 (0:2)-Heimpleite gegen den Hamburger SV II gefragt, ob sein Kader den gehobenen Ansprüchen der Regionalliga genüge. Hodul antwortete ausweichend, dass man den Spielern jetzt nicht sagen könne, sie hätten in dieser Liga nichts zu suchen.
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Der Trainer des SV Babelsberg 03, Rastislav Hodul, wurde nach der enttäuschenden 1:3 (0:2)-Heimpleite gegen den Hamburger SV II gefragt, ob sein Kader den gehobenen Ansprüchen der Regionalliga genüge. Hodul antwortete ausweichend, dass man den Spielern jetzt nicht sagen könne, sie hätten in dieser Liga nichts zu suchen. Totale Überzeugung hört sich anders an, auch wenn der Coach nachschob: „Wir wussten vor der Saison, dass es schwer wird.“
Die Resignation des Trainers begründete sich am Sonnabend auf einer enttäuschenden Leistung seiner Mannschaft im Karl-Liebknecht-Stadion vor 1363 Zuschauern. Ob der teilweise haarsträubenden individuellen Fehler wirkte Hoduls Urteil nicht ganz unverständlich. Nach einer äußerst schwachen Vorstellung gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner gab es für das junge Nulldrei-Team die dritte Heimniederlage. Der 38-jährige Coach des SVB ist nun vor allem im mentalen Bereich gefordert. Weitestgehend ohne Leidenschaft gab der SVB ein eminent wichtiges Heimspiel aus der Hand. „Bei uns hat einfach jeder Angst, etwas falsch zu machen und dann passieren die Fehler natürlich erst recht“, meinte Bastian Zenk nach dem Abpfiff.
Dabei hatte Babelsberg gefällig begonnen und während der ersten halben Stunde des Spiels nicht nur Kapitän Patrick Moritz das gute Gefühl, „dass heute was geht“. Dies lag auch an der größten SVB-Chance in der 32. Minute, als Moritz sich an der linken Außenbahn durchsetzte und eine gut getimte Flanke auf Shergo Biran schlug, die der Stürmer aus fünf Metern aber unbedrängt vorbeiköpfte. Diese Chance vergab der 23-Jährige in einer spielentscheidenden Phase. Kurz zuvor schied der bis dahin solide Verteidiger Dirk Jonelat verletzt aus. Für ihn kam Maik Neumann neu in die Viererkette des SVB. Als Jonelat in der Halbzeitpause mit dem Krankenwagen zur näheren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde, lag sein Team schon mit 0:2 in Rückstand. Der eingewechselte Neumann hatte daran einen gewichtigen Anteil. Keine fünf Minuten auf dem Feld, verschuldete er das 0:1. Hamburgs Stürmer Sasan Gouhari schlug von der Mittellinie einen uninspirierten Ball in das Babelsberger Abwehrzentrum. Eigentlich eine sichere Beute für SVB-Keeper Sven Busch. Neumann stieg jedoch am Elfmeterpunkt ohne Not zum Kopfball und verlängerte den Ball vorbei an seinem herauslaufenden Torwart in die eigenen Maschen (33.). Die junge HSV-Elf, trainiert von Karsten Bäron, gewann so die für ihr technisch gepflegtes Spiel wichtige Sicherheit. Nulldrei hingegen fehlte ein aufrüttelnder Anführer, an dem sich der mit sich selbst beschäftigte Rest des Teams hätte aufrichten können. Statt eines energischen Anrennens gab es so das 0:2 zum ungünstigen Zeitpunkt: Kurz vor der Pause setzte sich der starke Hamburger Preston Zimmermann gegen den unglücklichen Neumann durch und traf per Flachschuss aus zehn Metern (44.).
Coach Hodul ließ Neumann nach dessen nur 17-minütigem Auftritt in der Kabine. Bei den lethargischen Nulldreiern funktionierte das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen weiterhin nicht. So war die Partie mit Zimmermanns 0:3 (59.) endgültig entschieden. In der 73. Minute traf Moritz nach einer etwas zu seltenen zielstrebigen Aktion nur noch zum 1:3.
Trainer Hodul muss seinen Spielern dringend wieder Selbstvertrauen einflößen. Zu Saisonbeginn hat die nun auf dem 15. Tabellenplatz rangierende Mannschaft gezeigt, wozu sie in der Lage ist. Sollte dies nicht zeitnah geschehen, dann greifen auch in der Regionalliga die branchenüblichen Mechanismen. Der Trainer ist leider das schwächste Glied
SVB: Busch; Lukac, Jonelat (28. Neumann, 46. Felsenberg), Laars, Rudolph; Mauersberger, Zenk, Ahmetcik, Moritz; Biran, Frahn (66. Ben-Hatira).
Benjamin Unger
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