zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Ohne Moral

Beim Projekt „Kleider machen Leute. Oder?“ sollen junge Leute fotografieren – und ihren Weg finden

Stand:

Einmal eine ganz andere Sicht auf ihre scheinbare Berufung: Dies sollen junge Foto- und Design-Künstler mit dem Projekt „Kleider machen Leute. Oder?“ erhalten. Abiturienten oder Auszubildende sollen bei dem mehrtägigen Workshop des Potsdamer Vereins Kunsthaus Strohdehne e.V. außerdem dazu motiviert werden, ihre Eindrücke zu erweitern, sagt die Grafikdesignerin Ute Fürstenberg. Gemeinsam mit der Fotokünstlerin Simone Ahrend, wird sie das Projekt ab morgen leiten.

Jedes Jahr lässt sich der Verein solche Projekte einfallen. Das aktuelle Motto „Kleider machen Leute. Oder?“ erklärt Ute Fürstenberg so: Es solle den Teilnehmern zwar auch verdeutlichen, wie schnell manchmal Urteile über das äußere Erscheinungsbild gefällt würden. Es gehe bei dem Thema aber ebenso darum, sich verschiedenen Identitäten und Erscheinungsbildern fotografisch zu nähern. „Der Kleidungsstil von Punks oder Models soll nicht bewertet werden“, sagt die Grafikdesignerin. Nicht die „Moral“ stehe im Vordergrund, betont die Grafikdesignerin – sondern die künstlerische Fähigkeit, vom Äußeren eines Menschen auf das Innenleben einer Person zu schließen, und diese Vorstellung gestalterisch darzustellen.

Bis Juni soll das Projekt dauern. Dabei haben die Teilnehmer laut Ute Fürstenberg zahlreiche und vor allem neue gestalterische Möglichkeiten. Das Konzept klingt einfach: Nach der Formulierung einer eigenen Idee machen sich die Künstler auf die Suche nach einem geeigneten Motiv für eine Porträtserie. Um die Idee noch einmal reifen zu lassen, bietet der Verein ein besonderes Ambiente: Bei einem viertägigen Workshop im Kunsthaus Strohdehne im Havelland können die Teilnehmer ihr Projekt noch einmal ganz in Ruhe bearbeiten. „Eine abschließende Ausstellung wird vielleicht in einem Modehaus stattfinden“, sagt Fürstenberg.

Und der Sinn des Ganzen? Nicht nur mit dem Thema „Kleider“ sollen sich die jungen Künstler auseinandersetzen, erklärt Fürstenberg. Vielmehr könne durch die ausführliche Beschäftigung mit einem Thema den Teilnehmern vielleicht bewusst werden, ob sie in ihrem Leben wirklich einen künstlerischen Weg einschlagen wollen, sagt die Grafikdesignerin. „Die Schwelle zum Studium ist groß.“ Denn auch bei dieser Entscheidung brauche man zuerst eine „Innensicht“ – um die eigene Zukunftsperspektive zu reflektieren. Susanna Maier

Im Internet:

www.kunsthaus-strohdehne.de

Susanna Maier

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })