Landeshauptstadt: Ohne Rudolph, aber mit Süßigkeiten
Der Weihnachtsmann besuchte gestern die Postfiliale Am Kanal und empfing eine Kindergartenschar
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Der Weihnachtsmann besuchte gestern die Postfiliale Am Kanal und empfing eine Kindergartenschar von Patrick Steller Innenstadt. „In der Weihnachtsbäckerei passiert so allerlei“, singen ein Dutzend Kinderstimmen aus der evangelischen Kita „Am Kanal“ und lockten damit gestern den Weihnachtsmann aus Himmelpfort in die Postfiliale Am Kanal. Die imposante Gestalt mit langem weißen Bart und großem Leinensack baut sich vor der Kinderschar auf, die zur großen Freude des Weihnachtsmannes dennoch tapfer ihr Lied beendet. Der Weißbärtige lässt sich vor den Kindern auf einem Stühlchen nieder und bittet die Zögernden heran. Als er fragt: „Was wünscht ihr euch denn zu Weihnachten?“ erhebt sich das Stimmengewirr der Kleinen: Teddys, Autos, einen Computer, eine Eisenbahn – der Weihnachtsmann bräuchte ein großes Gedächtnis um sich alles zu merken. Doch die Kinder haben vorgesorgt und überreichen ihm einen riesigen Wunschzettel, auf dem alle Wünsche aufgezeichnet sind. Der Weihnachtsmann ist erstaunt und meint anerkennend, dass das der größte Wunschzettel sei, den er in diesem Jahr bekommen habe. Natürlich stellt er die obligatorische Weihnachtsmannfrage: „Seid ihr denn alle lieb und artig gewesen?“ Bejahend schreien die Kinder, obwohl sie fürchten, dass er dennoch so manchen Schabernack des vergangenen Jahres von Himmelpfort aus beobachtet hat. Der Weihnachtsmann hat den Kindern noch kleine in Päckchen verpackte Süßigkeiten mitgebracht. Ingrid Stolpe, die Gattin des Bundesverkehrsministers und Schirmherrin der Himmelpforter Weihnachtsaktion, hält den großen Sack auf und hilft beim Verteilen. Als die Kinder zum Abschluss Fragen stellen dürfen, bevor der Weihnachtsmann seine Geschenke nach Gera, Dresden, Halle und Rostock bringen wird, wollen sie wissen, wo Rudolph mit der roten Nase geblieben ist. Der Weihnachtsmann erzählt ihnen, dass er sein Rentier im Wald gelassen habe, damit er sich ausruhen könne. Zum Abschied erinnert er die Kinder noch einmal daran, Milch und Kekse bereit zu stellen und das Fenster einen Spalt zu öffnen, falls sie zu Hause keine Schornsteine zum Reinklettern hätten. Nachdem die Kinder gegangen sind, erzählt der Weihnachtsmann von der Abschlussveranstaltung in Himmelpfort am 18. Dezember. Bis zu diesem Zeitpunkt könne der Wunschzettel dorthin geschickt werden. Vorher reise er durch die neuen Bundesländer, damit ihn auch die Kinder sehen, die sich nicht auf den Weg nach Himmelpfort machen können. Um alle Besorgungen zu bewältigen, vertraue der Weihnachtsmann auf seine zwanzig Weihnachtsengel und den vielen Helfern der Post. Wenn Heilig Abend vorbei sei, werde er sich das nächste Jahr lange ausruhen, bis Himmelpfort wieder seine Türen zur Weihnachtszeit öffnet. Vor rund 20 Jahren erreichten die ersten Briefe die Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort, der einzigen in den neuen Bundesländern. Nach der Wiedervereinigung war dann die Zahl der Wunschzettel so stark in die Höhe geschnellt, dass die Postbeamten „Weihnachtsmannhelfer“ einstellen mussten, um die Wunschzettelflut zu bewältigen.
Patrick Steller
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