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Landeshauptstadt: Ohne Wärme, ohne Wasser

Am Wochenende brachen gleich zwei Versorgungsleitungen: Viele Wohnungen blieben kalt, rund 60 Mieter hatten kein Trinkwasser

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Wegen einer geplatzten Fernwärmeleitung in der Berliner Straße am Fuße der Humboldtbrücke blieben von Sonnabendabend an bis zum gestrigen Mittag viele Wohnungen kalt. Da es sich um eine Hauptleitung gehandelt habe, wie Stadtwerke-Sprecher Stefan Klotz informierte, reichten Ausfall und Einschränkung der Fernwärmeversorgung bis zur Nedlitzer Straße und bis zum Bornstedter Feld.

Eine Meldung über die defekte Leitung sei beim Havariedienst der Stadtwerke am vergangenen Sonnabend gegen 21 Uhr eingegangen. Noch in der Nacht habe man den Schaden, der im Bereich des Gehweges war, in Augenschein genommen, sagte Klotz. Außerdem habe man die Anwohner über Radiosender von der Wärmeunterbrechung in Kenntnis gesetzt. Die Störung sei dann gestern Mittag gegen 11.45 Uhr behoben gewesen. Allerdings, so der Stadtwerkesprecher, habe es danach noch einige Stunden gedauert, bis die nachströmende Wärme die betroffenen Haushalte erreicht hätte. Ganz ohne Fernwärme seien in der Nacht zu Sonntag die Anrainer in der Schiffbauergasse, der Helmholtzstraße und der Otto-Nagel-Straße gewesen. Des weiteren saßen im kalten die Bewohner der Behlertstraße im Bereich TelecomCity sowie der Gutenbergstraße zwischen Berliner Straße und Hebbelstraße und der Hans-Thoma-Straße. Die Fernwärmeleitung sei aber nicht aufgrund der eisigen Außentemperaturen geplatzt, betonte Stefan Klotz. Im Unterschied zum Wasserrohrbruch in der Zeppelinstraße, der sich ebenfalls Samstagabend ereignete. Die vorherrschenden Minusgrade setzten der gusseisernen Leitung so zu, dass sie gegen 19.30 Uhr brach. Das 200 Millimeter dicke Rohr versorgt etwa fünf Mehrfamilienhäuser zwischen Stiftstraße und Nansenstraße sowie die Häuser in den Hinterhöfen mit Trinkwasser. Von dem Vorfall seien 50 bis 60 Mieter auf beiden Seiten der Zeppelinstraße betroffen gewesen, erklärte Klotz.

Nachdem ein Techniker der Energie- und Wasser GmbH noch am Samstagabend den Schaden inspiziert hatte, wurde gestern früh mit der Reparatur des Rohres begonnen. Zunächst habe es jedoch Komplikationen gegeben, da der hohe Grundwasserstand die Arbeiten behindert habe, sagte der Stadtwerke-Sprecher. Das Problem sei jedoch schnell gelöst worden, so dass die betroffenen Häuser am späten Nachmittag wieder an das Versorgungsnetz der Stadtwerke angeschlossen werden konnten.

Als Grund für die Havarie der „schon älteren“ Leitung nannte Klotz nicht nur die aktuellen Witterungsverhältnisse, sondern auch die starke Belastung der Zeppelinstraße durch den Straßenverkehr. Durch den harten Boden sei der Druck der Autos auf die Rohre unter der Straße besonders hoch.

Aufgrund der nötigen Tiefbauarbeiten, die etwa bis 20 Uhr andauerten, wurde die Zeppelinstraße stadtauswärts auf einer Länge von 200 Metern gesperrt. Die Autofahrer hatten jedoch die Möglichkeit über die Geschwister-Scholl-Straße und die Nansenstraße auszuweichen. Der Straßenbahnverkehr musste entgegen ersten Vermutungen allerdings nicht eingestellt werden. Die Gefahr einer Unterspülung der Strecke habe nicht bestanden, so Stefan Klotz.

Christian Klusemann, Nicola Klusemann

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