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UNSERE Woche: Olympiade

„Klingt langweilig“ und „Boar “ne, keine Lust“ waren die ersten Reaktionen auf den Hinweis unserer Deutschlehrerin, dass wir an der Deutscholympiade teilnehmen werden. Dies ist ein Wettbewerb, bei dem sich jeweils ein Vier-Mann-Team durch fünf Kategorien durcharbeitet: Erzählen, Reimen, Erklären, Darstellen und Umschreiben.

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„Klingt langweilig“ und „Boar “ne, keine Lust“ waren die ersten Reaktionen auf den Hinweis unserer Deutschlehrerin, dass wir an der Deutscholympiade teilnehmen werden. Dies ist ein Wettbewerb, bei dem sich jeweils ein Vier-Mann-Team durch fünf Kategorien durcharbeitet: Erzählen, Reimen, Erklären, Darstellen und Umschreiben. Dabei kommt es auf einen reichhaltigen Wortschatz und herausragendes Teamwork an. In den ersten Übungsstunden war das Gezeter groß. Viele trauten sich nicht vor Publikum aufzutreten. Doch einige fanden auch Spaß daran, ihr Können zu beweisen. So bildeten sich die ersten Schülerteams. Schließlich wurde das beste Team ausgewählt, das nun die Schule beim Vorausscheid zum Landesfinale vertreten sollte. Mit viel Witz und Sprachgewandtheit gelang es uns dort, uns für das Landesfinale zu qualifizieren. Allmählich stieg die Begeisterung sowohl im Team als auch in der Klasse, die uns tatkräftig unterstütze. In dieser atemberaubenden Stimmung gelang es uns im Hans Otto Theater einmal mehr unsere Konkurrenten zu schlagen. Auch der nächste Ausscheid war unser, nun waren wir ostdeutscher Meister und der Weg zum Finalort Berlin frei.

Die ganze Klasse durfte reisen. Vor Ort lernten wir die anderen Teams kennen und schlossen Freundschaften mit Menschen aus ganz Deutschland. Dann der Wettbewerb. Aufregung machte sich breit. Als wir unseren Auftritt hatten, verschlug es uns beinahe die Sprache. Solch eine Masse von Menschen hatten wir nicht erwartet. Mehr als tausend Augen waren auf uns gerichtet. Auf der zweiten Etage der Zuschauertribüne erblickten wir unsere Klasse, die uns mit tosendem Beifall empfing. Das Gefühl, das wir empfanden, war unbeschreiblich. Bevor der endgültige Sieger festgelegt wurde, wurden jeweils zwei Teams nach den ersten beiden Kategorien aussortiert. Da wir die Jury überzeugen konnten, zogen wir ins Finale ein. Der Sieg war zum Greifen nah. Wir griffen aber daneben. Trotz immenser Anstrengungen gelang es uns nicht, den ersten Platz zu erreichen. Dennoch wurden wir als zweiter Sieger gefeiert. Unter 30 000 Schülern gehörten wir nun zu den acht besten im Bereich „deutscher Sprache“ – und darauf können wir stolz sein. Zurück im Alltagsleben dürfen uns nun endlich wieder unserer Jugendsprache widmen: Aber das war schon alles voll korrekt, ey.

Anatol Daske und Paul Murawski sind Schüler in der neunten Klasse der Potsdamer Voltaire-Gesamtschule.

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