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Sport: Olympiasieger am Teltowkanal
Potsdamer Weltklasse-Kanuten stellen sich am 4. November beim Halbmarathon der Läufer-Konkurrenz
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Sage niemand, Paddler hätten keine Lust zum Laufen. Potsdams frischgebackene Kanu-Olympiasieger wollen sich am 4. November in Teltow beim 9. Teltowkanal- Halbmarathon mit Start und Ziel an der Knesebeck-Brücke der Freizeitläufer-Konkurrenz stellen. Franziska Weber, im August in der Nähe Londons mit Gold im Zweier- und Silber im Viererkajak gekürt, wird eine 7,1 Kilometer lange Runde absolvieren. Und im Halbmarathon – drei Runden über insgesamt 21,1 Kilometer – wird es ein Duell zweier Canadier-Helden des KC Potsdam geben. Sebastian Brendel, Olympiasieger im 1000-Meter-Einer, trifft dann auf Kurt Kuschela, der mit seinem Klubkollegen Peter Kretschmer Gold im Zweier über die 1000 Meter gewann.
„Der Halbmarathon ist eine Strecke, die man als Kanute noch bewältigen kann“, meint Brendel, der derzeit in Kienbaum seine Ausbildung bei der Bundespolizei beendet und schon am 21. Oktober einen Halbmarathon in Magdeburg, der Heimatstadt seiner Lebensgefährtin Romy Leue, laufen wird. „Damit ist er mir gegenüber im Vorteil“, erklärte Kurt Kuschela, der im Training schon mal 18 Kilometer weit lief, am Mittwoch vor der Presse in Teltow. „Aber ich werde ordentlich für den 4. November üben. Schließlich will ich mich nicht blamieren.“
Franziska Weber will ebenfalls extra für den Lauf beiderseits des Wassers entlang des Mauerstreifens – mit dem jährlich des Berliner Mauerfalls am 9. November gedacht wird – üben. „Laufen ist allerdings auch Teil unseres Trainingsprogramms – und ab und an macht es sogar Spaß“, sagte sie gestern in Teltow. „Ich habe noch nie so einen Lauf wie den bevorstehenden mitgemacht. Aber eine solche Veranstaltung in der Region mache ich gern mal mit, zumal ich mich dabei auch selbst testen will – und hoffentlich gut präsentiere.“
Für den 9. Teltowkanal-Halbmarathon wünschen sich die veranstaltenden VGS Kietz und RSV Eintracht 1949 möglichst noch mehr als die 800 Teilnehmer im vergangenen Jahr. „Vielleicht schaffen wir ja diesmal die 1000er-Grenze“, erklärte Organisationschef Lars Weber. Dabei helfen könnte, dass der Lauf am 4. November das letzte Rennen des diesjährigen Mittelmark-Cups ist, bei dem außerdem die doppelte Punktzahl vergeben wird. Zu den bislang fast 200 angemeldeten Läufern gehört der Landtagsabgeordnete Sören Kosanke (SPD), der eine Runde bestreiten will. „Vor ein paar Jahren bin ich hier schon mal Dritter geworden, allerdings in einer anderen Alters- und Gewichtsklasse“, so der 35-Jährige am Mittwoch.
Große Hoffnungen setzen die Organisatoren auch auf die Schulen der Region – beim Staffelwettstreit, bei dem sich bis zu sechs Läufer die 21,1 Kilometer teilen können, fordern die Zweitliga-Basketballer des RSV Eintracht die besten Schulstaffeln heraus. Fest steht bereits, dass Neuzugang Blair Wheadon aus den USA zum RSV-Team gehören wird. Die Frage, ob er gern liefe, beantwortete er nach kurzem Nachdenken mit einem „Natürlich“.
Kurt Kuschela gestand währenddessen gar: „Spätestens am Ende meiner Karriere will ich auch mal beim Berlin-Marathon starten.“ Sage niemand, Paddler hätten keine Lust zum Laufen. Michael Meyer
www.teltowkanal-halbmarathon.de
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