Landeshauptstadt: Onnen-Bau gefährdet Welterbe
Icomos-Denkmalschützer gegen Neubau an Hegelallee
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Innenstadt - Die internationale Denkmalschutz-Organisation Icomos (International Council on Monuments and Sites) hat die Stadt Potsdam vor dem Bau eines viergeschossigen Wohnhauses an der Ecke Hegelallee/Schopenhauerstraße gewarnt. Der von Architekt Moritz Kock entworfene Bau sei „quer hinter dem Obelisken vorgesehen“ und „liegt somit in der Achse der Hauptallee des Neuen Palais“, stellt Giuliano Marano vom deutschen Icomos-Nationalkommitee fest.
Marano schreibt in seinem Brief an Stadtplanungschef Andreas Goetzmann: „Wegen seiner Größe und Höhe würde dieser Neubau den Abschluss dieser überaus wichtigen Sichtachse bilden (und verstellen) aber auch auf andere Standpunkte im Park Sanssouci einwirken, so etwa auf den Friedensgarten.“ Marano erklärt: „Die Gefahr einer nicht unwesentlichen Beeinträchtigung des Welterbes ist sicher gegeben.“ Marano bezieht sich in seinem Brief, welcher den PNN vorliegt, auf ein Telefonat, das er mit Goetzmann führte. Demnach wolle die Stadt auf einen Bebauungsplan für das Viertel am Obelisken verzichten und den Kock-Bau des Investors Dirk Onnen durch eine Baugenehmigung nach Paragraf 34 Baugesetzbuch genehmigen. Das Landesamt für Denkmalpflege und die Schlösserstiftung haben das Vorhaben bereits abgelehnt. Marano zufolge sei zu befürchten, „dass eine Genehmigung des jetzt anstehenden Bauprojekts präjudizierend wirkt“ und ebenfalls beeinträchtigende Bauten nicht mehr verhindert werden könnten. Marano bittet Goetzmann, „alles daran zu setzen, eine Entwicklung zu verhindern, die der visuellen Integrität des Welterbeparks Sanssoucis Schaden zufügen könnte“. Guido Berg
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