
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Onnen investiert zwölf Millionen an Hegelallee
35 Wohnungen für Senioren in Bau mit „Fingerstruktur“ geplant / Haus der Offiziere wird abgerissen
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Innenstadt - Zwölf Millionen Euro will der Oldenburger Projektentwickler Dirk Onnen an der Hegelallee investieren. Entstehen soll eine Wohnanlage für Senioren mit 35 Wohnungen sowie einer Tiefgarage. „Wir gehen demnächst in den Verkauf“, sagte Onnen gestern auf PNN-Anfrage. Die Wohnungen werden von Eigennutzern erworben, schätzt Onnen: „Es gibt viele Interessenten für die Wohnungen mit Blick auf die Friedenskirche.“ Ähnlich des Onnen-Projekts „Kurfürsten Carree“ in der Behlertstraße soll zu den Wohnungen eine Betreuungs- und Service-Einrichtung für die Senioren gehören, deren Trägerschaft jedoch noch nicht feststeht.
Als Baubeginn für das Wohnprojekt ist Onnen zufolge die zweite Jahreshälfte 2010 vorgesehen. Dann soll auch das an der Stelle stehende ehemalige Haus der Offiziere abgerissen werden. Eine entsprechende Baugenehmigung liege laut dem Investor bereits vor.
Vor zwei Jahren war Onnen mit einem Bauprojekt an gleicher Stelle gescheitert. Sein geplanter Wohnriegelbau nach Entwürfen des Potsdamer Architekten Moritz Kock anstelle des Hauses der Offiziere in der Hegelallee wurde vom Landesamt für Denkmalpflege sowie von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) abgelehnt. Der geplante Mehrgeschossbau hätte „an allen geprüften Sichtbeziehungen“ zu „erhebliche Beeinträchtigungen“ geführt, sagte damals Stiftungssprecher Ulrich Henze. Und weiter: Die Pläne seien nur „durch eine gänzliche Umplanung“ zu realisieren.
Dies ist Onnen zufolge geschehen. Das nun vorgelegte Wohnprojekt sei in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalschutz und der Schlösserstiftung entstanden. Das Bauvorhaben ähnele einer „Fingerstruktur“, die in den Park Sanssouci zeigt. Von dort aus erscheine der von den Potsdamer Architekten Eric van Geisten und Georg Marfels entworfene Bau so, als handele es sich um drei einzelne Häuser. Die Hauptsichtachse zum Neuen Palais sei nicht beeinträchtigt.
Onnen hat sich in Potsdam mit der Sanierung des Werner-Alfred-Bades und des so genannten „alten Hessen“ – beides Projekte an der Hegelallee – sowie der alten Zichorienmühle an der Schiffbauergasse einen Namen gemacht. Mit der Realisierung seiner Seniorenwohnanlage bekäme das Areal an der Ecke Hegelallee/Schopenhauerstraße einen Entwicklungsschub. Diese sensible Nahtstelle zwischen der Innenstadt und dem Welterbe von Sanssouci ist bis dato geprägt von stillgelegten Kiosken. Doch auch ein weiteres Vorhaben an dieser Stelle wurde bereits bekannt: So soll es einer Aussage des Baubeigeordneten Matthias Klipp (Bündnisgrüne) zufolge einen Investor für den Wiederaufbau des einstigen Wohnhauses von Ludwig Persius geben. Onnen erklärte, er sei nicht dieser Investor. Guido Berg
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