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Landeshauptstadt: Operation „am offenen Herzen“ der Stadt

Logistikkonzept für Umbau der Potsdamer Mitte / Ab März 2007 Friedrich-Ebert-Straße gesperrt

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Innenstadt - Die Umgestaltung der Potsdamer Mitte wird „für alle körperlich sichtbar“ am 1. März 2007 mit der Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße beginnen. Darüber informierten die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) und der Geschäftsführer des Sanierungsträgers, Erich Jesse, am Montagabend vor Journalisten. Ebenso beginnt im März der Bau der Widerlager für die neue Trambrücke neben der Langen Brücke.

Im Zuge der Baufeldfreimachung für den neuen Landtag in der Kubatur des alten Stadtschlosses auf dem Alten Markt „werden alle Verkehrsströme neu organisiert“, so Jesse. Es werde nicht weniger in Angriff genommen als die Wiederherstellung des alten Stadtgrundrisses. „Wir müssen Straßen und Leitungen umverlegen“, so Jesse. In diesem Zusammenhang wird eine neue Trambrücke über die Neue und die Alte Fahrt der Havel errichtet, die Straße vor dem Hotel Mercure verschwenkt, die Friedrich-Ebert-Straße für den Verkehr geschlossen, der momentan von Werder aus zur Glienicker Brücke fährt, die Bundesstraße 1 umgewidmet und der Verkehr über Dortu- und Yorckstraße in die Berliner Straße umgeleitet. Wie die Baubeigeordnete mitteilte, werde die B1 für eine Zeit von fünf bis sechs Jahren über die Dortu- und die Yorckstraße führen.

Zu den weiteren Arbeiten gehört die Umgestaltung der Breiten Straße und des Areals vor dem Filmmuseum sowie der Bau des Steubenplatzes zwischen Filmmuseum und Landtag. Weiter müssen der Übergang von der Trambrücke zur Freundschaftsinsel gestaltet, eine Regenwasserreinigungsanlage errichtet und naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen werden.

Die Kosten bezifferte die Baubeigeordnete mit 22 Millionen Euro plus 10,5 Millionen Euro für die Trambrücke. Nach der Genehmigung der Pläne im Spätherbst erfolge die europaweite Ausschreibung der zahlreichen Bauleistungen.

Im Zuge der Bauarbeiten „am offenen Herzen der Stadt“ bleibt, wie Elke von Kuick-Frenz sagte, in den nächsten Jahren „kein Stein auf dem anderen“. Das Vorhaben gleiche einem „Ritt über den Himalaya“, es werde „Beeinträchtigungen für alle Verkehrsteilnehmer geben“. Jesse äußerte seine Zuversicht, dass es „hinterher nicht schlechter sein wird als vorher“. Er erinnerte an die Diskussionen um das Nauener Tor, das 1992 noch eine Verkehrsinsel war und das sich mit seiner jetzigen Anbindung an den Vorplatz niemand mehr anders vorstellen könne.

Das Ingenieurbüro von Thorsten Terfort hat für die 15-monatige Baufeldfreimachung von März 2007 bis zur Übergabe des Baugrundstücks an das Land am 26. Juni 2008 – Endabschluss der Arbeiten ist am 30. September 2008 – ein Logistikkonzept erarbeitet. In Phase 1 (März - Herbst 2007) werde der westliche Teil der Friedrich-Ebert-Straße umgebaut, es beginnen erste Arbeiten am Steubenplatz, die Verlegung einer neuen Fernwärmeleitung und archäologische Arbeiten auf 50 Prozent der Stadtschlossfläche. Im März wird mit Errichtung der Trambrücke begonnen. In Phase 2 beginnt zeitlich parallel der Bau der südlichen Richtungsfahrbahn der Breiten Straße. Die Mittelinsel wird zurückgebaut. In Phase 3 (Oktober 2007 - Februar 2008) sind der westliche Bereich der Friedrich-Ebert-Straße fertiggestellt, ebenso der südliche Teil der Breiten Straße. Es beginnt der Umbau des mittleren Bereichs der Breiten Straße und der Gleisbau vor dem späteren Landtag. In der Phase 4 (Dezember 2007 - Juli 2008) werden 85 Prozent der Landtagsfläche übergeben und auch die Trambrücke muss fertig sein, so von Kuick-Frenz. In Phase 5 (Mai 2008 - Dezember 2008) wird der östliche Bereich der Friedrich-Ebert-Straße umgebaut, der Steubenplatz, die Flächen vor dem zukünftigen Landtag und es wird der nordwestliche „Anrampungsbereich“ an der Langen Brücke hergestellt. Zum Einbau der Gleise wird es für zehn Tage zu Schienenersatzverkehr kommen, so Terfort. Wie die Baubeigeordnete sagt, wird die Tram zwischenzeitlich „auf Damm“ fahren, weil links und rechts gebaut wird. Der Straßenverkehr über die Lange Brücke wird halbseitig aufrecht erhalten. In der Phase 6 (Juli 2008 - Oktober 2008) ist die Friedrich-Ebert-Straße „unter Verkehr“, an der Langen Brücke wird laut Terfort an einem „Anpassungsbereich“ gearbeitet, der auch noch eine Fahrstreifenreduktion mit sich bringt. Bauende ist im Oktober 2008. Die Außenanlagen des Landtages werden erst nach dessen Fertigstellung hergerichtet, so Jesse. Der Kommentar der Baubeigeordneten: „Es ist kompliziert, aber wir haben den Überblick.“

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