Landeshauptstadt: Optimisten zur ersten Ausfahrt Voltaire-Schüler lernen nicht nur Algebra
Die jungen Segler der Voltaire-Gesamtschule an diesem windigen Nachmittag sind Optimisten. In einem Fußballshirt von Schalke-04-Stürmer Ebbe Sand und mit kurzen Hosen steht der Segler am Wasserrand, bereit sein Boot zu Wasser zu lassen.
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Die jungen Segler der Voltaire-Gesamtschule an diesem windigen Nachmittag sind Optimisten. In einem Fußballshirt von Schalke-04-Stürmer Ebbe Sand und mit kurzen Hosen steht der Segler am Wasserrand, bereit sein Boot zu Wasser zu lassen. Es regnet leicht. „Geh“ dir mal was anziehen, auf dem Wasser ist es kalt“, sagt Jens Knitel, Lehrer an der Voltaire-Schule und Segler aus Glindow. Nicht nur wegen dem kurzen Aufzug bei 15 Grad am Dienstag zählen die Arbeitsgemeinschafter „Segeln“ der Gesamtschule zu den Optimisten. Nein, sie fahren erstmals allein mit einem Segelboot für Anfänger, dem Optimist, auf der Havel. Nach zwei Wochen Trockentraining dürfen die zwölf- und 13-Jährigen das Boot fahren. Gekentert ist keiner, die Nussschalen ähnlichen Boote haben alle trocken gehalten. Es ist die erste Arbeitsgemeinschaft Segeln an der Voltaire-Schule, der Kooperationspartner ist der Seglerverein Potsdamer Adler e.V. Auf der Suche nach neuen Mitgliedern favorisierte der Vorsitzende Norbert Seidel ein solches Modell. Er selbst kann sich noch gut an seine ersten Versuche auf dem Wasser erinnern. Zwölf Jahre sei er gewesen, ebenso über die Schule zum Sport gelangt. Das will der 52-Jährige nun zurück geben. Den heutigen Schülern. Dafür stellt sein Verein kostenlos die Boote zur Verfügung, sorgt für eine Absicherung auf dem Wasser und finanziert den Schülern somit einen „jüngsten Segelschein“, den am Ende des Schuljahres alle in den Händen halten sollen. Nach ein paar Wasserübungen im Oktober folgt im Winter die Trockenübung – pauken für den Segelschein. Normalerweise benötigt man zum Segeln auf hiesigen Binnengewässern (ausgenommen Berlin) kein Zertifikat, doch der Vereinsvorsitzende Seidel und sein Team wollen die Gelegenheit auch nutzen, die Reihen der Jugendabteilung aufzufüllen. Einzig die Bücher werden finanziell von der Schule getragen, das Projekt ist vorerst bis zum Schuljahresende begrenzt. Danach werden aus den Optimisten Kadetten – die nächst größere Bootsklasse. Jan Brunzlow
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