Landeshauptstadt: Oracle will wachsen
Software-Hersteller an Bürobauten am künftigen Parkhaus in der Schiffbauergasse interessiert
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Berliner Vorstadt - Der weltweit zweitgrößte Software-Hersteller Oracle will seine Potsdamer Dependenz in der Berliner Vorstadt ausbauen. Wie Oracle-Sprecherin Petra Duschek gestern auf PNN-Anfrage sagte, ist die seit 2001 am Kultur- und Gewerbestandort Schiffbauergasse vertretene Oracle-Filiale „Oracle Direct“ „mittlerweile zu eng“. Die US-Firma aus dem Silicon Valley mit weltweit mehr als 55 000 Mitarbeitern in 145 Ländern plant die Anmietung von Büroflächen in den Gewerbebauten, die das künftige Parkhaus an der Schiffbauergasse umgeben und optisch abschirmen sollen. Der Grundstein wird noch in diesem Sommer gelegt, informierte Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) am Dienstagabend im Bauausschuss. Sollte Oracle keine Ausweitungskapazitäten zur Verfügung gestellt werden können, wolle der Software-Riese den Standort Potsdam verlassen, erklärte Erich Jesse, Geschäftsführer des Sanierungsträgers Potsdam, dem Ausschuss.
Laut Moritz Kock, Architekt des Parkhauses und des daneben befindlichen VW Design Centers, liegt die Baugenehmigung für das Parkhaus bereits vor. In der politischen Diskussion befindet sich noch die zu erlaubende Höhe eines turmartigen Bürozylinders, der zu dem von Oracle gewünschten Teil der Gewerbebauten am Parkhaus gehört.
Über die Zahl der neu zu schaffenden Potsdamer Arbeitsplätze wollte Oracle-Sprecherin Duschek keine Auskunft geben: „Wir sind noch in einer frühen Planungsphase.“ Das kalifornische Unternehmen war 2001 beim Einzug seiner etwa 100 Oracle-Mitarbeiter in die umgebaute ehemalige Koks-Separation von einer mittelfristigen Aufstockung der Potsdamer Mitarbeiterzahl auf 300 ausgegangen. Sanierungsträger-Chef Jesse sprach im Ausschuss von gegenwärtig etwa 160 Oracle-Mitarbeitern in Potsdam. Auf die Frage, ob der Ausweitung des Potsdamer Standortes eine gute wirtschaftliche Situation des Datenbank-Herstellers zugrunde liege, sagte Petra Duschek, dies könne man durchaus „implizieren“.
„Die große Masse des Parkhauses, ein großes Rechteck“, solle Architekt Kock zufolge durch direkt angrenzende Gewerbebauten ergänzt werden, „um seine Größe zu kaschieren“. Die Attika-Höhe des Bauensembles sei gegenüber ursprünglichen Planungen auf 13,50 Meter verringert worden. Kock zufolge habe Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der preußischen Schlösser und Gärten, eine Absenkung der Bauhöhe zum Wasser hin gewünscht, um die Ansicht der Schiffbauergasse vom Park Babelsberg nicht zu beeinträchtigen. Keine Einwände habe Dorgerloh zu einem Büroturm mit kreisförmigen Grundriss an der dem VW-Design Center zugewandten Seite, so Kock. Dieser Bürozylinder brauche eine gewisse Höhe, „um eine wirtschaftliche Situation zu schaffen“.
Im Weiteren diskutierten die Ausschussmitglieder darüber, ob dieser Bau eine Höhe von 19,50 oder 23 Meter haben dürfe. Die Mehrheit, Vertreter der Linkspartei.PDS und der CDU, befürworteten 23 Meter, Saskia Hüneke (Bündnisgrüne) und Christian Seidel (SPD) sprachen sich für 19,50 Meter aus.
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