Landeshauptstadt: Orange statt Backstein-Imitat

Babelsberg - Die Hommage an die alten Studioateliers wurde gestrichen. Statt der Modellfassade in Backstein-Imitat sind die Außenwände der Metropolishalle jetzt hellgrau und orange. „Und damit wandelbarer“, sagt Bauherr Friedhelm Schatz.

Seit November wird an der Mehrzweckhalle auf dem Geländes des Babelsberger Filmparks gebaut. 150 Bauleute der verschiedenen Gewerke arbeiten an der Einhaltung des straffen Zeitplans. „Bis jetzt gibt es keinerlei Verzögerung“, sagt Schatz. So dass genug Zeit für Probeläufe bleibe. Bereits in der kommenden Woche werde es Beleuchtungstests auf dem Außengelände geben, die Technik dann im September erprobt. Am 10. Oktober soll „Metropolis – die Halle“ mit einem Tag der offenen Tür eingeweiht werden. Interessierte könnten dann nicht nur die Hallenausmaße abschreiten, sondern auch Foyer, Tagungsräume, Großküche und Backstagebereich begutachten.

Die Größe habe den Mitarbeitern in Potsdams Baubehörde einigen Respekt abgerungen. „So eine große Versammlungsstätte hatten sie zuvor noch nicht genehmigen müssen“, sagt Schatz. Es sei denn auch eine Menge zu beachten gewesen: Brandschutz, Fluchtwegeplan, Lüftungssystem, Immissionsschutz. Die in eine Höhe von 13 Metern reichenden Wände sähen inzwischen aus wie ein „Schweizer Käse“, kommentierte der Filmparkchef die vorgeschriebene Anzahl von Brandschutztüren. Trotz des vielen Papiers und der genauen Überprüfung der Unterlagen aber habe die Behörde den Bau der mit Foyer über 4000 Quadratmeter fassenden Stadthalle zügig genehmigt. Derzeit werden die wohnwagengroßen Lüftungsaggregate auf dem Dach verschraubt. Zwischen Halle und Himmel liegen mehrere Lagen Dämmmaterial, das Flachdach selbst ist mit einer dicken Kunststofffolie überzogen. „Ich wollte, dass weder der Überschalldruck eines Düsenflugzeugs nach innen noch das Metallica-Konzert nach außen dringt“, sagt Schatz. Im Jahr, so sehen es die Planungen vor, sollen in der Metropolishalle drei bis vier Konzerte stattfinden. Gebucht sei noch keines. „Wir wussten ja nicht, ob wir pünktlich fertig werden“, aber es gebe durchaus schon Interesse von mehreren Veranstaltungsagenturen. Auch die Zahl der Anfragen aus anderen Bereichen sei vielversprechend. Gleich vier Tage nach Einweihung habe ein Großunternehmen die Halle für ein Mitarbeiterfest gebucht, am 20./21. Oktober Tage die Rewe-Touristica-Gruppe in Metropolis. „So kann es weitergehen“, sagt Schatz, der bereits vor fünf Jahren, als er den Filmpark Babelsberg erwarb, einen Mehrzweckhallenbau anstrebte. Immer wieder habe es Anfragen im Eventsbereich des Themenpark-Unternehmens nach großen Veranstaltungsräumen gegeben. Bisher verfüge man aber nur über die Caligarihalle, in der maximal 1000 Gäste Platz hätten, so Schatz.

Nicola Klusemann